Ab 1. Advent: Neues Messlektionar für deutschen Sprachraum
In das Lektionar findet so unter anderem die neue Einheitsübersetzung Eingang, die die Bischöfe des deutschen Sprachraumes Ende 2016 vorgelegt hatten. Als maßgebliches liturgisches Buch neben dem Messbuch enthält das Lektionar die biblischen Lesungen und Evangelientexte im Ablauf des Kirchenjahres.
Acht Bände
Das künftige Lektionar ist auf insgesamt acht Bände angelegt: Für die biblischen Lesungen an den Sonntagen sind insgesamt drei Bände vorgesehen – entsprechend den drei Lesejahren A, B und C. Die übrigen fünf Bände enthalten die biblischen Texte für die sogenannten geprägten Zeiten (Weihnachts- und Osterfestkreis), für die gewöhnlichen Wochentage und die Heiligenfeste, für die Feier der Sakramente, Sakramentalien sowie von Begräbnissen und schließlich für die verschiedenen Votivmessen (mit Marienmessen).
Ungewohnter Wortklang
Wie die Bischofskonferenz weiter mitteilt, präsentiert sich auch die Buchgestaltung selbst mit einem besser lesbaren Schriftbild. Zwar könne es sein, dass „mit dem neuen Lektionar ein in Teilen ungewohnter Wortklang der Heiligen Schrift in die gefeierte Liturgie“ einziehe, so die Anmerkung der Verantwortlichen. Doch gleichzeitig eröffne sich auf diese Weise die besondere Gelegenheit, „das Wort Gottes wieder intensiver zu hören und neu sich darauf einzulassen – ob als Liturgen, Prediger oder mitfeiernde Gläubige“.
Die Liturgischen Institute Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, das Katholische Bibelwerk, kirchliche Medienangebote und verschiedene Verlage werden den Angaben nach die Einführung der künftigen Teilbände begleiten und Anregungen zum vertieften Verständnis von Bibel und Liturgie bereitstellen.
Hintergrund
Ende 2016 konnten die Bischöfe im deutschen Sprachgebiet der Öffentlichkeit nach zehnjähriger Arbeit die neue Einheitsübersetzung der Bibel übergeben. Sie löste die Vorgängerfassung aus dem Jahr 1979 ab und ist heute die offizielle katholische Übersetzung in deutscher Sprache. Eine ihrer Besonderheiten ist die konsequente Nähe zum Urtext. Sie greift den biblischen Originalton auf, ebenso die typisch biblische Sprach- und Bilderwelt, ohne zu reduzieren oder hinzuzufügen. Die Einheitsübersetzung von 2016 gilt als offizieller deutschsprachiger Bibeltext. Das bedeutet, dass sie auch Eingang in die liturgischen Bücher finden muss.
(pm)
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