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Jugendliche bei der Synode Jugendliche bei der Synode 

Synode: „Also ich habe überhaupt keine Untergangsstimmung!“

Spannend, anstrengend, weltkirchlich aufregend und sehr bereichernd: Mit diesen Begriffen fasst Synoden-Neuling Bischof Stefan Oster seine ersten Eindrücke aus der vatikanischen Synodenaula zusammen.

Herauskommen wird bei den dreieinhalb Wochen dauernden Beratungen nur dann etwas, „wenn sich die Bischöfe begeistern lassen“, zeigte sich der Bischof von Passau im Gespräch mit Vatican News überzeugt. Es komme immer auf den Einzelnen an - im übrigen habe er mit Blick auf junge Frauen und Männer in seinem Bistum, die „sich neu am Glauben freuen, überhaupt keine Untergangsstimmung". Gudrun Sailer sprach am Rand einer Pressekonferenz Donnerstagabend mit dem deutschen Jugendbischof und frage ihn zunächst nach seinen ersten Eindrücken.

Bischof Oster: „Spannend. Ich bin nicht nervös, aber ich freu mich auf die Begegnung mit den vielen Mitbrüdern, die man sonst nur aus Medien kennt und ich bin zum ersten Mal in dieser Aula und frage mich, wie machen die das eigentlich, so eine große Menge Menschen zu organisieren, dass am Ende was Vernünftiges rauskommt. Es ist spannend, andererseits: vier Wochen Sitzungen am Stück, das ist schon auch anstrengend…! Manchmal mit Hängern, manchmal träge, aber da gehen wir durch!“

Hier unser Interview zum Hören:

Vatican News: Was immer wieder auch gern gesagt wird bei Bischöfen, die zum ersten Mal kommen: es ist wirklich eine weltkirchliche Erfahrung. Wie empfinden Sie das?

Bischof Oster: „Ja! Es ist eine tolle weltkirchliche Erfahrung, die uns auch zeigt, dass wir manchmal dazu neigen, ein bisschen zu sehr im eigenen Saft zu schwimmen. Und dann hört man die Perspektiven von Mitbrüdern aus anderen Teilen der Welt, und ist sofort demütig und denkt: gut, also unsere Probleme sind nicht der Nabel der Welt...“

Vatican News: Sie sind aber nun als deutscher Jugendbischof hierher entsandt, das heißt, Sie bringen die Sorgen und Anliegen deutscher junger Frauen und Männer hier in die Synode ein. Was ist der Punkt, von dem Sie sagen: Da müssen wir etwas tun, das kann in der Kirche nicht so bleiben, wie es ist?

Bischof Oster: „Ich glaube, wir haben das größte Problem in der Vermittlung unseres Glaubens. Die Frage, dass wir jungen Menschen im Herzen zu verstehen, wer ist Christus? Wem glaube ich? Warum glaube ich? Was glaube ich? Was macht das mit meinem Leben? Dahin ist es oft ein ganz langer Weg. Und vielleicht gelingt uns auch innerkirchlich nicht so sehr diese Frage. Wir sind eine gut organisierte Kirche mit all ihren Vorteilen, aber das hat auch seine Nachteile: der Betrieb läuft schon irgendwie, und vielleicht vergisst man das, was inhaltlich am wichtigsten ist, zu schnell und vernachlässigt es am meisten. Aber am Ende geht es um die Frage, gehört ein junger Mensch zu Christus? Und findet der mit ihm sein Leben, seinen Lebenssinn, seinen Weg? Und da freue ich mich, dass ich Zeugnisse höre, gute Beispiele höre.“

Vatican News: Der Papst hat in seiner Eröffnungsansprache davor gewarnt, sich von Untergangsvisionen mit Blick auf Jugend und Kirche steuern zu lassen. Wenn man aber etwa in Deutschland auf das blickt, was Jugendliche an der Kirche interessiert oder nicht interessiert, kann man schon auch etwas traurig werden. Kann eine Synode daran überhaupt etwas ändern?

Bischof Oster: „Nur dann, glaube ich, wenn sich die Bischöfe mitnehmen lassen, begeistern lassen, und wenn wir am Ende einen Text bekommen, mit Beispielen und Ansätzen, wie wirklich praktikabel sind für Multiplikatoren. Wenn man damit arbeiten kann. Wenn das etwas kommt, wo man sagt: das ist ja toll, das probieren wir jetzt einmal. Am Ende geht es aber immer entscheidend um die Einzelpersönlichkeiten. Ich habe wirklich schon oft jetzt als deutscher Jugendbischof oder als Bischof von Passau viele Jugendliche erlebt, die sich neu am Glauben freuen, die sich im guten Sinn bekehrt haben, die begeistert sind – also ich habe überhaupt keine Untergangsstimmung!“

 (Vatican News - gs)

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05. Oktober 2018, 12:53