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Anti-Missbrauchsgipfel im Vatikan: Bischöfe sollen zuvor Opfer treffen

Das Organisationskomitee des von Papst Franziskus für Februar 2019 einberufenen Treffens hat die Bischöfe dazu eingeladen, in ihren jeweiligen Ländern zuvor mit Opfern zu sprechen, um „in direktem Kontakt mit den Leidenden zu erfahren, was ihnen angetan wurde“.

Mario Galgano – Vatikanstadt

„Liebe Brüder in Christus, wenn ein Glied der Kirche leidet, dann leiden alle Glieder zusammen.“ Mit diesen Worten beginnt Papst Franziskus seinen Brief an das Volk Gottes als Antwort auf die Missbrauchskrise, den er am vergangenen 20. August geschrieben hat. Mit diesem Zitat beginnt auch eine Erklärung des Koordinierungskomitees von diesem Dienstag. Die vier Mitglieder der vom Papst am 23. November letzten Jahres ernannten Gruppe sind Kardinal Blase Cupich, Erzbischof von Chicago, Kardinal Oswald Gracias, Erzbischof von Bombay und Präsident der Bischofskonferenz von Indien, Charles Scicluna, Erzbischof von Malta und Mitarbeiter an der Kongregation für die Glaubenslehre, sowie der Jesuit Hans Zollner, Präsident des Zentrums für den Schutz von Minderjährigen der Päpstlichen Universität Gregoriana. Pater Zollner ist auch Mitglied der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen.

Treffen vom 21. bis 24 Februar im Vatikan

Das Schreiben des Organisationskomitees wurde vom vatikanischen Presseamt veröffentlicht. Das Organisationskomitee der Tagung zum Schutz von Minderjährigen in der Kirche, die vom 21. bis 24. Februar 2019 im Vatikan stattfindet, habe „stetige Fortschritte bei der Vorbereitung der Tagung gemacht“, heißt es in dem Dokument. In der Pressemitteilung des Vatikans heißt es, dass alle Teilnehmer der großen Konferenz im Februar aufgefordert seien, „dem Beispiel von Papst Franziskus zu folgen, sich vor dem Gipfel in Rom persönlich mit Opfern zu treffen“.

„Der erste Schritt - so heißt es in dem Brief - muss darin bestehen, die Wahrheit über das Geschehene zu erkennen, deshalb fordern wir alle Vorsitzenden der Bischofskonferenzen auf, mit Opfern, die sexuellen Missbrauch durch den Klerus erlebt haben, in ihren jeweiligen Ländern vor dem Treffen in Rom zu sprechen, um das Leiden, das sie erlitten haben, wirklich zu verstehen.“

Diese „persönlichen Treffen“, betont das Organisationskomitee, „sind ein konkretes Mittel, um sicherzustellen“, dass die Opfer bei der Februar-Sitzung „an erster Stelle stehen“. Eine Begegnung, die von einem Geist der „Solidarität, Demut und Buße“ bestimmt sein soll, um „in der Krise des Missbrauchs“ voranzukommen. In dem Schreiben danken die Mitglieder des Organisationskomitees im Namen des Papstes den Teilnehmern für ihre Unterstützung bei der Vorbereitung des Treffens. „Der Heilige Vater ist überzeugt, dass wir uns durch kollegiale Zusammenarbeit den Herausforderungen stellen können, welche die Kirche vor sich hat“, schreiben die Unterzeichner der Erklärung von diesem Dienstag.

(vatican news)

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18. Dezember 2018, 15:31