Neues Licht bei Christmette im Petersdom und 3.000 Lichter für die Krippe
Mario Galgano - Vatikanstadt
Es mag erstaunen, aber die größte Kirche der Christenheit hat in der Adventszeit fast keine Weihnachtsdekorationen. Im Petersdom wird „nur“ eine Krippe aufgebaut, die Basilika für die Christmette mit etwas Blumenschmuck versehen. Das verrät uns der zuständige „Weihnachtsdekorateur“ für den Petersdom, Pietro Zander. Er ist Mitarbeiter der vatikanischen Dombauhütte „Fabbrica di San Pietro“ und eigentlich der Chefarchäologe des Petersdoms.
Dass es keine besondere Weihnachtsdekoration gibt, liegt an der ohnehin schon reichen Ausschmückung des Petersdoms, mit seinen vielen Statuen und Mosaiken. „Die erste und bisher einzige Weihnachtsdekoration im Petersdom gibt es erst seit den 80er Jahren“, verrät Zander: eine Holzkrippe, die Heinrich Zunterer, ein Künstler aus Oberammergau, dem damaligen Papst geschenkt hat. Das war im Jahr 1985, der damalige Papst war Johannes Paul II. Der Papst aus Polen beschloss, diese Krippe, die aus etwa ein Meter hohen Figuren besteht, in der Adventszeit aufstellen zu lassen. Seither ist es zur Tradition geworden, dass sie von den Mitarbeitern der vatikanischen Dombauhütte jedes Jahr im Advent aufgestellt wird.
Ein kleiner Wasserfall mit echtem Wasser
Von Mitte November bis zum 24. Dezember wird emsig an der Krippe gearbeitet. Es gibt sogar einen kleinen Wasserfall mit echtem Wasser, und eine Beleuchtung, die die vier Tagesabschnitte lichttechnisch darstellt“, erzählt Zander stolz. Allein für das Sternengewölbe werden 3.000 kleine Lämpchen aufgestellt. „Mir ist es ein Anliegen, dass sie auch so eingefügt werden, dass sie in etwa die korrekte Sternenkonstellation darstellen“, unterstreicht Zander.
Und gerade das Licht wird eine Neuheit bei der Christmette 2018 mit Papst Franziskus sein, verrät der Italiener, der seit 1998 bei der vatikanischen Dombauhütte beschäftigt ist. Die neue Gesamtbeleuchtung in der Basilika wird etliche Stellen „neu in Szene setzen“, verrät Zander. Eine deutsche Glühbirnenfirma habe extra für den Vatikan dieses Lichtkonzept erarbeitet. Davon würden sowohl die Touristen im Petersdom als auch die Fernsehzuschauer daheim profitieren, denn damit werde die Christmette „in einem wärmeren Licht“ erstrahlen, verspricht Zander.
„Wir haben zusätzlich von einem Gläubigen aus Loreto mechanische Krippenfiguren geschenkt bekommen. Auch haben wir sehr viele Figuren und können aus Platzgründen nicht alle aufstellen“, sagt Zander, der eigentlich wissenschaftlicher Mitarbeiter ist, mit Schwerpunkt für die vatikanische Nekropole und die Ausgrabungen aus der Antike.
Krippe aus Holz und Stein
Etwa sechs bis sieben Mitarbeiter – alles Männer – der rund 100 Angestellten der „Fabbrica di San Pietro“ sind mit der Aufstellung der Krippe beschäftigt. Es wird den ganzen Tag daran gearbeitet. Die Kulisse besteht aus Styropor. Es wird aber auch echtes Stein- und Holzmaterial verwendet. Die Krippe befindet sich in diesem Jahr an der Seitenkapelle, in der Nähe des großen Taufbeckens der Basilika am Ausgang des Petersdoms. „Jeder Pilger, jeder Besucher der Basilika läuft also in der Adventszeit und an Weihnachten an ihr vorbei“, so Zander, dem der Stolz der „Sanpietrini“ – wie die Mitarbeiter der Dombauhütte in Rom genannt werden –auf diese Krippe deutlich anzusehen ist. Bis vor zwei Jahren wurde die Krippe in der Nähe des Altars bei der Seitenkapelle zu Ehren von Pius X. aufgestellt. Doch Papst Franziskus wollte nicht, dass die Krippe den Altar verdeckt, unter dem sich die Reliquie seines Vorgängers befindet.
(vatican news)
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