Vatikan plant internationales Jugendtreffen im Juni
Stefan von Kempis und Silvonei Protz – Vatikanstadt
Das Vatikandikasterium für Laien, Familie und Leben will verhindern, dass die Bischofssynode zum Thema Jugend, Glauben und Berufung jetzt allmählich dem Vergessen anheimfällt. Darum organisiert es ein internationales Jugendtreffen. Es soll vom 18. bis 22. Juni in Rom stattfinden und den – so heißt das in Vatikansprech – synodalen Weg fortsetzen.
Vor allem soll das Treffen das Schlussdokument der Synode besprechen – und auch ein postsynodales Schreiben des Papstes. Es steht nämlich zu vermuten, dass Franziskus mit einem solchen Text bis zum Sommer die Ergebnisse der Synode zusammenfassen wird.
Hoffnung auf Teilnahme einiger junger Gäste der Bischofssynode
Teilnehmen sollen Vertreter von Jugendverbänden und kirchlichen Gemeinschaften, einige Experten für Jugendpastoral sowie Jugendliche, die von Bischofskonferenzen akkreditiert werden. Das Laiendikasterium (das ist immer noch Vatikansprech) hofft, dass auch einige junge Leute dabei sein werden, die als Gäste an den Arbeiten der Bischofssynode im vergangenen Oktober teilgenommen haben.
„Die letzte Apostolische Exhortation von Papst Franziskus sieht ja außer einer Vorbereitungs- und einer Durchführungsphase ausdrücklich eine Phase der Umsetzung der Bischofsvollversammlung vor“, erläutert Pater Alexandre Awi Mello vom Laiendikasterium in unserem Interview. „Es geht in dieser letzten Phase um die Rezeption und Umsetzung der Schlussfolgerungen der Synode von seiten der Ortskirchen, der Bischofskonferenzen und der Kurie. Wir sind im Vatikan für Jugendpastoral zuständig, darum laden wir die Jugendlichen aus aller Welt zu einem Moment der Rezeption, der Begegnung, der Aufnahme, der Umsetzung der Synode ein.“
Damit die Ergebnisse der Synode nicht versickern
Der Geistliche gibt zu, dass man in seinem Dikasterium eigentlich mit der Vorbereitung des anstehenden Weltjugendtags von Panama (Ende Januar, der Papst kommt auch) alle Hände voll zu tun hat. Aber es gebe im Vatikan großes Interesse daran, dass die Ergebnisse der Synode jetzt nicht einfach versickern. Schließlich hat der Vatikan einiges in diese Synode hineininvestiert, es gab unter anderem eine mit Jugendlichen aus aller Welt bestückte Vorsynode, eine absolute Premiere.
Was so ein „internationales Forum“ betrifft, wie es den Organisatoren für den Juni vorschwebt – da hat der frühere vatikanische Laienrat schon einige Erfahrung. „Wir hatten bisher schon zehn solcher internationaler Foren. Das jetzige allerdings wird sehr speziell. Denn es soll dafür sorgen, dass die Synode wirklich umgesetzt wird – in jedem Bistum, in jeder Pfarrei, in jeder Bischofskonferenz, jeder Bewegung, jedem Jugendverband.“
Nach der Synode ist vor der Synode – oder so ähnlich. Die Synode geht weiter, sagt Alexandre Awi Mello. „Das ist die Absicht: Dass das alles nicht Vergangenheit bleibt. Der synodale Weg ist erst zur Hälfte zurückgelegt, auch das Schlussdokument und das Dokument, das der Heilige Vater womöglich verfassen wird, sind nicht genug. Wir müssen uns wirklich darum kümmern, dass wir die jungen Leute nicht enttäuschen. Sie erwarten, dass wir etwas Konkretes für sie tun, dass wir ihnen Räume zur Teilhabe in der Kirche öffnen.“
Im Internet spricht das Laiendikasterium auch von Plänen, eine Form stärkerer Vertretung von Jugendlichen in der Vatikanbehörde zu finden. Nach der neuen, vom Papst im Herbst erlassenen Synodenordnung soll jede derartige Bischofsversammlung künftig nicht nur mit Beteiligung Betroffener breiter vorbereitet, sondern auch nachbereitet werden.
(vatican news)
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