Vatikanzeitung bezeichnet TV-Doku zu Missbrauch als oberflächlich
Die Anfang März vom deutsch-französischen Fernsehsender gezeigte Doku „Gottes missbrauchte Dienerinnen“ sei an einigen Stellen oberflächlich und unterstreiche „erwartbare Aussagen, ohne die Gedankengänge zu vertiefen“, schreibt die beim Fernsehsender der Italienischen Bischofskonferenz „TV2000“ tätige Journalistin Monica Monda.
Gebeichtet ist nicht vergeben
In der Doku heiße es, im katholischen Rechtssystem gelte das Motto, gebeichtete Sünden seien vergebene Sünden. „So ist es nicht und so darf es nicht sein“, schreibt die TV-Moderatorin und verweist auf die Stellungnahmen von Papst Benedikt XVI. (2005-2013) und Papst Franziskus in Fällen erwiesener Schuld bei sexuellem Missbrauch durch Kleriker. Es brauche menschliche Gerechtigkeit, Anerkennung und Begleitung der Opfer. Egal, ob es sich um Kinder oder Frauen handele.
Ein einziger Skandal
Hier von einem „weiteren Skandal“ in der Kirche zu reden, ist aus Mondas Sicht daher unangebracht: „Der Skandal ist nur einer: Der Missbrauch von Macht; das Übel, das Böse, also die Sünde.“ Die katholische Journalistin fordert, Berufungen zum Ordensleben gut zu begleiten; Männer wie Frauen müssten sich dabei auch „frei und ausgewogen“ mit dem Thema Sexualität auseinandersetzen.
Im Mittelpunkt der Arte-Dokumentation steht der 2006 gestorbene Dominikaner und Gründer der Frauengemeinschaft „Congregation Saint-Jean“, Marie-Dominique Philippe. Der ehemalige Theologieprofessor an der Universität Freiburg in der Schweiz soll über mehrere Jahre Ordensfrauen missbraucht haben.
(kna – mg)
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