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Menschen in der Zeit: Louis Pasteur (1822-1895) - Erfinder der Pasteurisierung

Louis Pasteur, unter anderem Erfinder des nach ihm benannten Prozesses der Pasteurisierung, betete auf einer Zugfahrt einmal den Rosenkranz. Das störte einen junge Mann, der sein Gebet als Ausdruck wissenschaftlicher Ignoranz kritisierte. Pasteur, bereits berühmt als führender Chemiker und Mikrobiologe musste sich nur mit seinem Namen vorstellen, um dieses Vorurteil auszuräumen.

Aldo Parmeggiani sprach mit Professor Klaus Schatz S.J., Prof. em. für Kirchengeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen.

Hier das ganze Gespräch zum Nachhören

AP: Gibt es noch weitere Gründe, Professor Pater Schatz, um dem großen Wissenschaftler und dessen Verdienste gerecht zu werden?

Prof. Schatz: „Ich würde weitere Verdienste von Louis Pasteur nennen, weil er nicht nur die Pasteurisierung entdeckte, sondern viel wichtiger den Impfungen den Weg geebnet und damit die moderne Medizin eingeläutet hat. Er identifizierte Ende des 19. Jahrhunderts Mikroben als Auslöser der Pockenepidemien, die bis dato zahllose Menschen das Leben gekostet haben. Louis Pasteur ließ die Erreger über Wochen im Labor ruhen. Nach dieser Zeit, so stellte er fest, war die Infektionsgefahr derart abgeschwächt, dass die Erreger nicht mehr krank machten, Menschen, die mit ihnen in Kontakt kamen, anschließend aber dennoch immun gegen Pocken waren. Er legte damit den Grundstein für diverse Impfungen, die dann Schlag auf Schlag, später durch seine Schüler fortgeführt, entwickelt wurden – beispielsweise gegen Milzbrand, Tollwut und um 1890 auch gegen Diphtherie.“

AP: Zu welchem Zeitpunkt der Geschichte und in welchem Land befinden wir uns, wenn wir von Louis Pasteur sprechen, Professor Schatz?

Prof. Schatz: „1888 errichtete der französische Staat ein Institut für seine Forschungen in Paris, das Pasteur-Institut. Eine offizielle Anerkennung des erfolgreichen Chemikers. Heute weiss man, dass auch die Kirche damals zu den Errungenschaften positiv stand. Die Anerkennung und Wertschätzung der Außenwelt sowie bei der Kirche waren völlig positiv.“

(vatican news)

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28. Mai 2019, 11:53