Vatikan dankt Medien für Einsatz beim Thema Missbrauch
Seine Behörde sehe sich einer immer weiter wachsenden Zahl von Fällen des sexuellen Missbrauchs seitens Kleriker gegenüber – mit entsprechender persönlicher Belastung der Mitarbeitenden. Bei der Beschäftigung mit diesen Fällen gelte: „Man gewöhnt sich nie daran und man kann fühlen, wie einem Herz und Seele schmerzen“.
Der irische Priester arbeitet seit 1998 in Rom und habe nicht selten angesichts der dramatischen Fälle an einen Rücktritt gedacht. In seinen Augen sei aber der Umgang mit den Missbräuchen zentral für die Kirche: „Meiner Meinung trifft es das Herz in seinem tiefsten Kern und manche sagen sogar, das Herz der Kirche sei in dieser Krise zerbrochen“.
Das gemeinsame Ziel von Medien und Kirche
Trotzdem sei das alles nichts im Vergleich zum Leid der Überlebenden des Missbrauchs – gerade auch wegen des Misstrauens ihnen gegenüber, räumt er ein. Kennedy erklärt, seine Behörde, seit Johannes Paul II. zuständig für Missbrauchsfälle, sei inzwischen die größte innerhalb der Glaubenskongregation. In diesem Zusammenhang begrüßte er Franziskus‘ Motu proprio „Ihr seid das Licht der Welt“, weil es zur Anzeige von Verdachtsfällen verpflichte.
Der Journalismus und die Kirche teile in diesen Fragen das Ziel der Information, damit bestmögliche Entscheidungen getroffen werden können. Das gelte für die Missbrauchsprozesse ebenso, damit die Richter „in diesem besonderen Aspekt ihres Lebens Gerechtigkeit üben zu können", sagte Kennedy. Ihn und seine Mitarbeiter habe die Arbeit mit den Fällen verändert, gab er schließlich zu: „Es nahm mir einen weiteren Teil meiner Unschuld und überschattete mich mit einem Gefühl der Traurigkeit.“ Er hofft, dass ihnen bald die Arbeit ausgeht.
(ucan - fr)
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