Kardinal Brandmüller kritisiert Amazonas-Synode
„Niemand, der die gegenwärtige Situation der katholischen Kirche aufmerksam beobachtet, wird im Ernst glauben, dass es bei der Synode im Oktober wirklich um das Schicksal der Amazonaswälder und ihrer Bewohner - es sind nicht mehr als gerade die Hälfte der Einwohner von Mexiko-City - gehen soll“, schreibt der Kardinal. Auf dem Etikett stehe „Amazonas", der „Geist in der Flasche“ heiße jedoch anders: „radikaler Umbau der Kirche nach dem bekannten Programm", so Brandmüller.
Zuletzt hatte der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, die Vorbereitung der Synode kritisiert. Das dafür erstellte Dokument weise schwere theologische Mängel auf, schrieb Müller in einem Gastbeitrag für die katholische Wochenzeitung „Die Tagespost". Die Ideen einer „Theologia indigena" und „Ökotheologie" nannte er eine „Kopfgeburt von Sozialromantikern". Die Vorbereitungsgruppe bestehe zudem aus einer „geschlossenen Gesellschaft von absolut Gleichgesinnten", in der „überproportional viele meist deutschsprachige Europäer" vertreten seien .Nicht alle von ihnen hätten Südamerika-Erfahrung „und gehören nur dazu, weil sie auf Linie sind".
Die Amazonas-Synode soll über neue Formen von Seelsorge in Gebieten mit wenigen Priestern beraten, die Rechte von Indigenen stärken und die ökologische Situation der arten- und rohstoffreichen Urwaldregion in Lateinamerika in den Blick nehmen. Sie findet von 6. bis 27. Oktober 2019 im Vatikan statt.
(kna – gs)
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