Fall Orlandi: Vatikan öffnet zwei Gräber am deutschen Friedhof
Die beiden Gräber werden am 11. Juli geöffnet, teilte der Vatikan an diesem Dienstag mit. Die darin befindlichen Knochen und Gewebeteile würden auf ihr Alter untersucht, auch ein DNA-Abgleich sei vorgesehen.
Die fraglichen Gräber seien zuletzt 2010 bei einer Renovierung durch Steinmetze geöffnet worden, sagte der Rektor des Camposanto Teutonico, Hans-Peter Fischer, gegenüber Vatican News. Der Camposanto habe bereits vor einiger Zeit eine Einwilligung in die Öffnung der Gräber signalisiert.
Emanuela war in Italien verschwunden
Bei der Operation werden auch Angehörige Emanuela Orlandis sowie jener Personen anwesend sein, die in den zwei Gräbern bestattet sind, heißt es in der Vatikan-Mitteilung. Die Familie Orlandi hatte in den vergangenen Monaten die Mutmaßung geäußert, Emanuelas Leiche könne auf dem deutschen Friedhof neben dem Petersdom verborgen sein. Anfang März richteten die Orlandis einen Brief an den vatikanischen Staatssekretär Pietro Parolin mit der Bitte, ein bestimmtes Grab auf dem Friedhof zu öffnen.
Der Kirchenanwalt des Vatikan-Tribunals führte daraufhin zusammen mit der Vatikan-Gendarmerie Vorermittlungen durch, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Allerdings habe der Vatikan keine juristischen Kompetenzen, das Verschwinden von Emanuela Orlandi zu untersuchen, weil die junge Vatikanbürgerin auf italienischem Boden zuletzt gesehen worden sei. Die italienischen Behörden hätten die Untersuchungen von Beginn an gewissenhaft und professionell durchgeführt, heißt es in der Mitteilung. Die bevorstehende Öffnung der Gräber betreffe nur die Frage, ob Emanuela Orlandi hier bestattet sei.
Der deutsche Friedhof liegt unmittelbar südlich vom Petersdom. Er ist ausschließlich über vatikanisches Staatsgebiet zugänglich.
(vatican news – gs)
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