Ratzinger-Schülerkreis plant Treffen im Vatikan
Seit seiner Zeit als Theologieprofessor etwa in Tübingen und Regensburg hat Joseph Ratzinger Nachwuchswissenschaftler für seine Gedanken begeistern können. Diese wollen ihren akademischen Austausch vom 27. bis 29. September im deutschen Kolleg des Campo Santo Teutonico im Vatikan fortsetzen. Thema soll diesmal das Priesteramt bei Ratzinger im Licht der Gegenwart sein. Zuletzt hatte der emeritierte Papst mit einem Brief im Zusammenhang der Missbrauchskrise Kontroversen über die seiner Ansicht nach falsche Entwicklung in der Priesterausbildung ausgelöst.
Missbrauch auch Thema
In einem nichtöffentlichen Programmteil, an dem neben Kardinal Gerhard Müller die Wiener Theologin Marianne Schlosser, der Zisterzienserabt Maximilian Heim und der irische Moraltheologe Vincen Twomey teilnehmen sollen, wird es um diese Diskussion gehen. Die Teilnahme des 92-jährigen Lehrmeisters gilt seit dessen Rücktritt 2013 als ausgeschlossen. Erstmals tagen die Mitglieder, zu denen sich 2008 ein „neuer Schülerkreis“ gesellte, zumindest für einen Teil der Debatten in Sitzungen, die auch Publikum offenstehen.
Gedanken zum Priestertum
Benedikt hat sich oft über das Thema Priestertum Gedanken gemacht. 2009 hatte er ein eigenes „Jahr des Priesters“ ausgerufen. „Im Ja der Priesterweihe haben wir diesen grundlegenden Verzicht auf das Selber-sein-Wollen, auf das Sich-selbst-Verwirklichen vollzogen. Aber dieses große Ja muß in vielen kleinen Ja und in kleinen Verzichten Tag um Tag eingelöst werden. […] Wenn Jesus Christus wirklich die Mitte unseres Lebens ist, […] dann erleben wir mitten in Verzichten, die zunächst schmerzen mögen, die wachsende Freude der Freundschaft mit ihm, all die kleinen und manchmal auch großen Zeichen seiner Liebe, die er uns fortwährend schenkt“, so auch die Worte von Papst Benedikt XVI. bei der Chrisammesse 2009.
(kna / vatican news – fr)
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