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Der brasilianische Kardinal Raymundo Damasceno Assis Der brasilianische Kardinal Raymundo Damasceno Assis 

Vatikan stellt „Herolde des Evangeliums“ unter Aufsicht

Der brasilianische Kardinal Raymundo Damasceno Assis wird in Zukunft über die neue geistliche Gemeinschaft „Herolde des Evangeliums“ wachen. Das hat die vatikanische Ordenskongregation am Samstag bekannt gegeben. 2017 hatte der Vatikan eine Untersuchung der in Brasilien gegründeten Vereinigung angeordnet.

Mit der Billigung von Papst Franziskus wird die internationale Gemeinschaft mit ihren beiden Zweigen, dem männlichen und dem weiblichen, unter Aufsicht gestellt. Angaben aus dem Vatikan zufolge kamen im Zug der Visitation eine Reihe von Mängeln ans Licht. Sie betrafen die Art der Leitung, den Lebensstil der Oberen, die Berufungspastoral, die Ausbildung neuer Angehöriger, die Verwaltung der Werke und die Beschaffung von Ressourcen.  

Die „Herolde des Evangeliums“ sind eine internationale Gemeinschaft päpstlichen Rechts, die sich der Neuvangelisierung verschrieben hat. Ihr Angehörigen leben zölibatär in Häusern nach Männern und Frauen getrennt und tragen bei ihren Feiern braunweiße Gewänder im Stil mittelalterlicher Ritter. Papst Johannes Paul II. hatte die Vereinigung, der Kleriker und Laien angehören, 2001 als erste geistliche Bewegung des dritten Jahrtausends kirchlich anerkannt. Die beiden daraus entstandenen Gesellschaften des apostolischen Lebens erhielten die päpstliche Anerkennung 2009 im Pontifikat von Papst Benedikt XVI.

Entstanden in Brasilien

Der Gründer der „Herolde des Evangeliums“ ist der brasilianische Priester João Scognamiglio Clá Dias. Er gehörte zuvor der brasilianischen traditionalistischen katholischen Vereinigung TFP (Tradition, Familie und Eigentum) an, die sich später aufspaltete. Aus dem unabhängig gewordenen Zweig entstanden die „Herolde des Evangeliums“.

Wie in ähnlich gelagerten Fällen verstehe sich die Entscheidung des Heiligen Stuhls, die Gemeinschaft unter Aufsicht zu stellen, nicht als Strafe, sondern als Hilfestellung zur Lösung von Schwierigkeiten, hieß es aus dem Vatikan.

Eigenen Angaben zufolge ist die Vereinigung in 78 Ländern der Welt vertreten und umfasst vorwiegend junge Menschen. Zwar legten die Mitglieder keine Gelübde ab, sie versuchten aber, die drei evangelischen Räte Keuschheit, Armut und Gehorsam „in all ihrer faszinierenden Reinheit zu praktizieren“, heißt es auf der Webseite der „Herolde des Evangeliums“.

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28. September 2019, 12:10