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Bischof Bernhard Johannes Bahlmann von Obidos Bischof Bernhard Johannes Bahlmann von Obidos  

Synodenblog, Tag 13: Dieser Weg braucht Zeit

Der deutsch-brasilianische Bischof Johannes Bahlmann führt während der Amazonien-Synode Tagebuch für uns. Bahlmann ist Franziskaner, stammt aus Visbek im Bistum Münster und ist seit 2009 Bischof von Óbidos mitten im Amazonas.

Freitag, 18.10.2019

Die Mitglieder der Generalleitung der Synode treffen sich Freitag und Samstag, um den Entwurf für das Schlussdokument zu schreiben. Grundlage dafür sind die Beiträge der Sprachzirkel, die am Donnerstag in der Aula verlesen und dann auch veröffentlicht wurden. Das alles ist eine Zusammenfassung dessen, was während der Synode bisher gesagt, gedacht, erarbeitet wurde, in der gemeinsamen Arbeit aus Bischöfen, Indigenen, Schwestern, Theologie-Gelehrten, Seelsorgerinnen, Missionaren. Am Montag werden wir alle, die wir an der Synode teilnehmen, den Entwurf des Schlussdokuments hören, er wird da verlesen. Und dann geht es wieder in die Sprachgruppen, wo wir das Ganze erneut durchnehmen und nachbessern.

Man sieht, es ist ein Weg, den wir wirklich gemeinsam beschreiten in diesen Tagen. Und dieser Weg braucht Zeit.

Alles hat seine Zeit im Leben! Das habe ich gerade am Amazonas gelernt: Geduld zu haben und die einzelnen Prozesse reifen zu lassen. Oft ist es ja so, dass es den einen zu schnell geht, den anderen zu langsam, wieder anderen total gegen den Strich, undosweiter. Bei der Synode ist das große Anliegen, alle ins „Casa Comum” zu holen, ins gemeinsame Haus. Oder wie man im Deutschen so schön sagt, alle unter einen Hut zu bekommen. Die Universalität der Kirche drückt sich sicherlich auch auf diese Art aus.

Die meisten SynodenteilnehmerInnen haben, so wie ich, zwei „freie” Tage. Jeder nutzt sie anders. Ich hatte noch in einer Kurienbehörde zu tun in meiner Funktion als Vorsitzender der regionalen Bischofskonferenz „CNBB Norte 2”, zu der momentan 13 Bistümer und Territorialprälaturen gehören. Bald soll bei uns ein weiteres Bistum entstehen. Denn die Gebiete sind einfach zu groß, wir müssen Stukturen schaffen, die den pastoralen Anforderungen von heute entsprechen. Das gilt im Großen wie im Kleinen: den Rahmen zu bauen, der garantiert, dass wir Jesus Christus so gut wie möglich verkünden und den Menschen nahe sein können, wie sie es sich wünschen. Eine herausfordernde Aufgabe, gerade in unserer komplexen Zeit.

(vatican news)

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19. Oktober 2019, 15:26