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Pressebriefing: Klimawandel und Reform des CELAM-Bischofsrates

Beim Pressebriefing zu den Arbeiten der Amazonien-Synode ging es am Dienstag unter anderem um den Klimawandel und eine Reform des lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM. In dieser Woche bewegt sich die Sonder-Synode auf ihren Abschluss zu: Bis Dienstagabend haben die Sprachzirkel noch Gelegenheit, ihre Änderungswünsche für das Schlussdokument einzugeben, die Endversion wird Freitag ausgehändigt, am Samstag stimmen die Synodenväter darüber ab.

Einen Appell zum Klimaschutz lancierte am Dienstag der Bischof von Paramaribo in Surinam, Bischof Karel Martinus Choennie, der beim Briefing im Pressesaals des Heiligen Stuhles über erschreckende Schneisen durch den Regenwald berichtete. Seine Heimat Surinam gilt aufgrund (noch) ausgedehnter Waldflächen als „grünstes Land“ des Welt.

Noch mehr Entwaldung hätte desaströse Auswirkungen

Sollte die Entwaldung auch nur um fünf Prozent fortschreiten, werde dies „desaströse Auswirkungen“ auf das Weltklima haben, schlug der Kirchenmann Alarm. Denn auch die fortschreitende Erderwärmung setze dem Baumbestand des Regenwaldes zu, führte er aus. Angesichts dieser beiden Faktoren, aktiver Abholzung durch Menschenhand und Beeinträchtigung des Waldes durch den Klimawandel, sei der Moment, an dem das Weltklima kippen könnte, schon bald erreicht, so der Bischof aus Surinam.

Die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes ist Risikofaktor für das Weltklima. Galt bislang eine Abholzung von 40 Prozent als kritische Marke, prognostizierten Forscher zuletzt, dass es auch schon bei einem geringenen Anstieg der Entwaldung zu einer Entgleisung des Klimas kommen könne.

Vor diesem Hintergrund rief Bischof Karel Martinus Choennie dazu auf, diese Spirale zu durchbrechen. Das aktuelle Wirtschaftsmodell töte und sei für zukünftige Generationen ungerecht, angesichts des Raubbaus an Natur und Mensch im Regenwald  zögen stets die Armen das kürzere Los. Dass Regierungen immer noch auf eine Wachstumslogik setzten, sei angesichts dieser Folgen nicht hinnehmbar: „Ich dränge westliche Regierungen dazu, wirkliche Lösungen zu finden“. Es brauche eine Wirtschaft der Solidarität.

Erneuerung des CELAM-Bischofsrates

Der lateinamerikanische Bischofsrat CELAM will nach der Amazonien-Synode in Rom seine Arbeit und Struktur in Lateinamerika grundlegend verändern und erneuern. Das kündigte CELAM-Präsident Miguel Cabrejos Vidarte beim Presse-Briefing an. Der Erzbischof von Trujillo, zugleich auch Vorsitzender der Peruanischen Bischofskonferenz, sagte, die seit etwa 60 Jahren bestehende Struktur des CELAM mit seinen festen Abteilungen sei nicht mehr zeitgemäß.

Künftig werde sich der Bischofsrat in „Netzen“ organisieren, um flexibler auf gesellschaftliche und geistliche Herausforderungen in Lateinamerika reagieren zu können, erklärte Cabrejos. Ein Vorbild sei das 2014 innerhalb des CELAM gegründete Pan-Amazonas-Netzwerk „Repam“, das zur Vorbereitung der jetzt in Rom tagenden Amazonas-Synode entscheidend beigetragen hat.

Der Bischofsrat CELAM mit Sitz in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota hatte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wichtige Impulse zur Entwicklung von Theologie und Gemeindestrukturen in Lateinamerika geliefert. In jüngerer Zeit war seine Rolle merklich schwächer geworden. Cabrejos wurde im Mai dieses Jahres zum CELAM-Präsidenten gewählt, seine Amtszeit endet 2023.

(vatican news / kap – pr)

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22. Oktober 2019, 16:28