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Bei der Unterzeichnung des Katakomben-Pakts Bei der Unterzeichnung des Katakomben-Pakts 

Synodenblog, Tag 15: Der Katakombenpakt

Der deutsch-brasilianische Bischof Johannes Bahlmann führt während der Amazonien-Synode Tagebuch für uns. Bahlmann ist Franziskaner, stammt aus Visbek im Bistum Münster und ist seit 2009 Bischof von Óbidos mitten im Amazonas.

Sonntag, 20. Oktober 2019

Via Conciliazone, kurz vor 6 Uhr morgens: noch bei Dunkelheit hat sich eine Gruppe von Bischöfen auf den Weg zur Katakombe Santa Domitilla gemacht. Treffpunkt war an einer der Hauptstrassen neben dem Vatikan; gemeinsam fuhr die mittlerweile recht große Gemeinschaft im Morgengrauen zur Katakombe, die südöstlich von Rom an der Via Ardeatina liegt.

Pünktlich um 7 Uhr startete die Heilige Messe mit einem kleinen Empfangsritus und Erklärungen zum historischen Katakombenpakt, der von rund 40 Konzilsvätern des Zweiten Vatikanischen Konzils, darunter auch die damaligen Weihbischöfe von Essen und von Erfurt, Julius Angershausen und Hugo Aufderbeck, unterzeichnet wurde. Sie hatten sich in ihrem Pakt zu einem einfachen Lebensstil und zum Dienst an den Armen verpflichtet. Auch der aktuelle Pakt möchte sich – in die heutige Zeit übertragen - diesem Geist des 2. Vaticanums anschliessen.

Eine Anerkennung für Bischof Kräutler

Dazu haben sich über 200 Personen zusammengefunden, unter anderem ein Pastor der Ev. Luth. Kirche in Belém und ein Vertreter der Assembleia de Deus, der Versammlung Gottes, eine der grössten Pfingstkirchen Brasiliens, die in Belém, unserer Landeshauptstadt, von zwei aus den USA kommenden norwegischen Pastoren gegründet wurde.

Um den Altar versammelten sich dicht gedrängt etwa 40 Bischöfe, die an der Synode teilnehmen, darunter die Kardinäle Cláudio Hummes und Pedro Barreto sowie Bischof Erwin Kräutler. Dom Cláudio als Hauptzelebrant hatte über sein grünes Messgewand eine schlichte weisse Stola gelegt, die damals im Jahr 1965 Dom Hélder Câmara aus Recife trug. Am Ende der Hl. Messe legte Dom Cláudio just diese Stola in sehr brüderlicher und emotionaler Weise auf die Schultern von Dom Erwin – als Anerkennung seiner langjährigen Verdienste für Amazonien und die indigenen Völker.

„Sich in den Dienst für die Völker Amazoniens und für die Schöpfung Gottes nehmen lassen...“

Der Katakombenpakt, der zu Beginn vorgestellt und am Ende der Eucharistiefeier auf dem Altar unterschrieben wurde, ist verwurzelt im Geist des 2. Vatikanischen Konzils und vor allem im Geheimnis der Eucharistie. Der heutige Katakombenpakt ist der Pacto das Catacumbas pela Casa Comum. Ein Pakt für das Gemeinsame Haus und für eine Kirche mit einem amazonischen, armen, dienenden, prophetischen und samaritanischen Gesicht. Das bedeutet die Verpflichtung, sich in den Dienst für die Völker Amazoniens und für die Schöpfung Gottes nehmen zu lassen.

In diesem Moment spürte man wieder das Wirken des Hl. Geistes, genau wie in den Tagen der Synode, wenn wir alle gemeinsam zusammen sind im Gebet und bei der Arbeit. Dieser neue Pakt wird uns auf unserem Weg in Amazonien helfen, uns noch mehr einzusetzen und unser Leben zu verschenken.

(vatican news)
 

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21. Oktober 2019, 10:20