Synodenvater aus Brasilien: Öko-Sünden müssen gebeichtet werden
Die Synode könne und soll eine Gelegenheit sein, um das Thema Umweltschutz auf eine theologische Ebene zu heben. Dazu gehöre seiner Meinung nach, die allgemeine Anerkennung, dass bewusste Fehlverhalten gegen die Natur eine Sünde sei, die es zu beichten gelte. Das sagte der Bischof von San Felix anlässlich des Briefings zur Amazonien-Synode am Samstagnachmittag. „Die Synode kann dazu ein Ausgangspunkt sein. Die Exegese sollte in diesem Kontext überdacht werden und alle Bibelstellen hervorgehoben werden, die von Respekt vor der Umwelt sprechen.“
Nicht nur eine brasilianische Angelegenheit
Auf die Frage, was er von der Aussage des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro denke, der die Amazonasregion als „brasilianische Angelegenheit“ bezeichne, über die die anderen Ländern der Welt nichts zu sagen, sagt der Bischof: „Die Souveränität Brasiliens, wie die der anderen Länder des Amazonasgebiets, steht außer Frage: In derselben Laudato Si-Enzyklika heißt es eindeutig, dass die Souveränität der Regierungen, die in ihren jeweiligen Ländern tätig sind, nicht diskutiert wird. Aber vergessen wir nicht, dass wir uns in einer globalisierten Welt befinden und dass es eine Form von Souveränität gibt, die auch zu Populismus führt, der den Menschen nicht zugutekommt. Von einem solchen souveränistischen Populismus profitiert weder Brasilien noch das Amazonasgebiet und schon gar nicht die Gesundheit der Menschen auf dem Planeten“.
Der Bischofsprälat von Sao Felix in Brasilien, Adriano Ciocca Vasino, stammt aus der norditalienischen Region Piemont und antwortete während des Briefings auf Fragen über die Arbeit der Amazonien-Synode. In einer Frage ging es um die Worte von Brasiliens Vizepräsident Hamilton Mourao, der in diesen Tagen in Rom ist, da er am Sonntag an der Heiligsprechung der ersten Brasilianerin teilnahm. Mourao sagte, dass „die Amazonien-Frage eine rein brasilianische Angelegenheit“ sei. Nur die Regierung in Brasilia könne sich um den Amazonas kümmern, „und niemand sonst hat diese Verantwortung“.
(adnkronos –mg)
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