Studientagung der Joseph Ratzinger-Stiftung zur Amazonien-Synode
Die Studientagung war von der Vatikanischen Stiftung Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. organisiert worden. Stiftungspräsident Federico Lombardi, der als ehemaliger Leiter des vatikanischen Presseamtes sowohl unter Benedikt XVI. als auch Papst Franziskus wirkte, begründete die Veranstaltung damit, dass man die Impulse Papst Benedikts XVI. (2005-2013) für eine ganzheitliche Ökologie für Natur und Mensch fortsetzen wolle. Zudem gelte es, die Kontinuität des Lehramts zu Franziskus aufzuzeigen. Mitunter sei schon vergessen, dass Benedikt gegen Ende seiner Amtszeit als „grüner Papst“ betitelt worden sei.
Technischen Mittel vorhanden, es fehlt politische Wille
Rene Castro-Salazar, stellvertretender Generaldirektor der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), rief bei der Tagung eindringlich dazu auf, eigene Lebensgewohnheiten zu ändern. „Alle Länder und alle Menschen sind verantwortlich für den Klimawandel“, so der frühere Umweltminister Costa Ricas. Dies sei „keine Frage von Ideologien, sondern des Überlebens“. Als Beispiele, wie die Folgen des Klimawandels zu mildern seien, nannte Castro-Salazar diverse Aufforstungsprojekte und alternative Wirtschaftsweisen in seiner Heimat wie auch andernorts. Die technischen Mittel und Wege seien vorhanden, was fehle, seien der politische Wille der Verantwortlichen und der moralische Wille vieler Menschen.
Wissen der Indigenen als Schlüssel
Der Kampf indigener Völker gegen die Zerstörung ihres Lebensraumes dient nach Aussage von Mattia Prayer Galletti vom Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) in Rom „der ganzen Menschheit“. „Ihr Wissen ist ein Schlüssel, mit den Ressourcen dieses Planeten angemessen umzugehen“, so der UN-Vertreter am Samstagabend. Der IFAD-Spezialist sprach über „die notwendige Kooperation internationaler Organisationen und katholischer Kirche“ für die Amazonas-Region. Die Zusammenarbeit mit Indigenen-Vertretern weltweit sei für den IFAD sehr bereichernd, so Galletti. Diese Völker müssten dringend stärker geschützt werden, auch weil sie überproportional Opfer von Gewalt werden. 80 Prozent aller Morde an Indigenen geschehen laut Galletti derzeit in Brasilien, Kolumbien, Mexiko und auf den Philippinen.
Das Grußwort bei der Tagung sprach der scheidende Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri, in das Thema ein führte der delegierte Vorsitzende der laufenden Amazonien-Synode und Präsident des kirchlichen Amazonas-Netzwerkes REPAM, Erzbischof Pedro Ricardo Barreto Jimeno.
(vatican news / kna – pr)
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