Unsere Radio-Akademie: Kardinal Müller und die 1.000 Kamele
Stefan von Kempis - Vatikanstadt
Der herausragende Theologe und frühere Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation lässt sich im Gespräch mit Stefan Kempis und Silvia Kritzenberger ausführlich darüber aus, in welchem Verhältnis Glauben und Zweifeln zueinander stehen. Oder dass es etwas typisch Deutsches ist, zu meinen, man komme im Wald Gott genauso nahe wie in einer Kirche. Oder warum die Definition von Glück etwas sehr Relatives ist: „Im semitischen Umfeld galt jemand als glücklich, wenn er tausend Kamele hatte und 500 Esel und zehn Frauen…“
Immer wieder blitzt in dem Gespräch der Humor des aus dem Bistum Mainz stammenden Kardinals auf. Müller greift zu Alltagsbeispielen, um die Bedeutung des Glaubens herauszuarbeiten. Es macht Freude, dem profilierten Dogmatiker beim Sinnieren über Glaube, Hoffnung und Liebe zuzuhören; dabei ergeben sich manche überraschende Einsichten. Das Gespräch wurde im Sommer 2019 in der Bibliothek von Müllers Vatikanwohnung geführt; sein Vormieter dort war der emeritierte Papst Benedikt XVI.
„Letztlich“, so sagt Kardinal Müller, „kommt es (beim Glauben) auf das kindliche Vertrauen Gott gegenüber an. Das ist der entscheidende Punkt. Jeder Hochmut Gott gegenüber, jede Eitelkeit verschließt uns die Tür des Herzens. Dieses vorbehaltlose Vertrauen – darum geht es. Nicht Auftrumpfen gegenüber Gott… Vor Gott sind wir nicht Sklaven, sondern können zu ihm Abba, Vater, sagen. Das ist nicht mehr steigerbar, zu Gott Papa sagen zu können – nicht in der Verniedlichung oder Banalisierung. Die höchste Erkenntnis ist die Schlichtheit und Einfachheit des Herzens.“
Bestellen Sie unsere CD!
Radio Vatikan sendet im November die wichtigsten Auszüge aus dem Gespräch. Wenn Sie sich für das komplette Interview interessieren, dann bieten wir Ihnen eine CD der ganzen Radio-Akademie an. Sie können Sie gegen einen Unkostenbeitrag oder eine Spende bei cd@vaticannews.de bestellen.
(radio vatikan)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.