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Kardinal Gerhard Ludwig Müller Kardinal Gerhard Ludwig Müller 

Kardinal Müller: „Es gibt nur einen Papst, Franziskus“

Der frühere Leiter der Römischen Glaubenskongregation, der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller, hat den Sonderstatus Benedikt XVI. als emeritierter Papst bestritten. „Wir haben keine zwei Päpste, es gibt nur einen Papst, Franziskus“, sagte Müller der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ in der Dienstagsausgabe.

Die Anrede als Papst emeritus sei eine Höflichkeitsform. „In Wirklichkeit ist Benedikt XVI. ein emeritierter Bischof“, so der Kardinal. Müller, von 2012 bis 2017 Präfekt der Glaubenskongregation, widersprach Deutungen, Benedikt XVI. mische sich durch Briefe und Aufsätze in die Amtsführung von Franziskus ein. Alle Bischöfe, auch emeritierte, hätten teil am Lehramt der Kirche und besäßen gemeinsam die Verantwortung für das katholische Glaubensgut, betonte er.

Zum Nachhören

In der italienischen Tageszeitung „Il Giornale“ bezeichnete Kardinal Müller die Gegenüberstellung von Benedikt XVI. und Franziskus als „antikirchliches Spiel“. Es sei „absolut klar“, dass alle Kardinäle, Bischöfe und Katholiken an der Seite von Papst Franziskus stünden, so der frühere Glaubenspräfekt, dessen fünfjähriges Mandat von Franziskus 2017 nicht verlängert worden war und der sich wiederholt kritisch über Positionen des amtierenden Papstes geäußert hatte.

Zur Debatte um verheiratete Priester sagte Müller, innerhalb der katholischen Kirche des lateinischen Ritus seien Ausnahmen aus seiner Sicht nicht möglich, weil eine kirchenferne Öffentlichkeit dies als Abschaffung des Zölibats an sich interpretieren würde.

(kap – mg)

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14. Januar 2020, 13:49