Ethiker: Künstliche Intelligenz auch für Kirche wichtig
Der deutsche Theologe, der auch den Deutschen Bundestag in Sachen KI berät, ist Teilnehmer eines hochkarätig besetzten Vatikan-Workshops, der seit Mittwoch an einem Ethik-Leitfaden zur künstlichen Intelligenz arbeitet. Das Dokument soll am Freitag veröffentlicht und dem Papst vorgelegt werden.
Das größte Problem an dem Projekt sei, „dass es schon haufenweise solcher KI-Codices gibt", sagte Filipovic. „Eigentlich steht immer das Gleiche drin." Manchmal sei allenfalls die Reihenfolge der thematisierten Wertbegriffe wie Freiheit, Transparenz oder Gemeinwohl ein wenig anders. Er sehe das eigentliche Ziel der Konferenz daher nicht im Entwurf eines neuen Kodex. „Vielmehr geht es darum, die weltweite Bewegung zu unterstützen, die über einen verantwortungsvollen Umgang mit der machtvollen KI nachdenkt."
Das internationale Problem liegt laut Filipovic darin, dass etliche Länder versuchten, „eine Führerschaft in Sachen KI zu erlangen" - sei es in Wirtschaft, Forschung oder für militärische Zwecke. Das zerstöre das Miteinander.
Eine effektive Regulation von Technik sei „unglaublich schwierig", weil eine große ökonomische Dynamik dahinterstehe, so der Experte. Dennoch sei es wichtig zu sagen: „Wir sind in der Lage, zu gestalten und zu bestimmen, wie künstliche Intelligenz eingesetzt werden kann." Dies könne nur politisch geschehen - nicht nur durch Gesetze, sondern etwa durch Anreizsysteme für die Entwicklung guter KI, die dem Menschen wirklich helfe.
(kap – gs)
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