Corona: Vatikan schlägt Haus-Gottesdienste vor
Stefan von Kempis - Vatikanstadt
„Wir können uns alle in einem Zimmer versammeln“, schreibt der aus den USA stammende Kardinal in einem Artikel der Vatikanzeitung L’Osservatore Romano. „Zuerst sprechen wir einen Lobpsalm, dann bitten wir uns gegenseitig um Vergebung.“ Das könne mit Worten oder mit einer Geste der Eheleute und der Kinder geschehen.
„Dann können wir das Sonntagsevangelium lesen und ein Gebet sprechen – in den Anliegen der Familie, unserer Lieben, der Kirche und der Welt. Und zum Schluss können wir dann unsere Familie und alle Familien, die wir kennen, dem Schutz Mariens anvertrauen.“
„Warum nicht mal ausprobieren?“
So etwas könne jede christliche Familie ohne größere Schwierigkeiten tun, glaubt Kardinal Farrell. Es gelte, die Worte Jesu ernstzunehmen, dass er anwesend sei, da wo „zwei oder drei“ in seinem Namen zusammenkämen (vgl. Mt 18.20).
„Und warum sollen wir nicht mal ausprobieren, eine Gemeinschaft aufzubauen?“, fährt Farrell in seinem Beitrag fort. Über Skype oder andere Audio- bzw. Video-Verbindungen könnten doch sonntags auch mehrere Familien zusammen beten. „Dabei können wir zum Beispiel unsere Kinder abwechselnd die Texte lesen lassen.“
Eine „etwas seltsame Zeit“
Die „etwas seltsame Zeit“ der Isolation und Quarantäne ist nach Ansicht von Kardinal Farrell eine gute Gelegenheit, „um den Reichtum und das Geschenk unserer Hauskirchen wiederzuentdecken“. Und er zitiert aus dem Schreiben von Papst Franziskus Amoris Laetitia: „Die Gegenwart des Herrn wohnt in der realen, konkreten Familie mit all ihren Leiden, ihren Kämpfen, ihren Freuden und ihrem täglichen Ringen.“ (Nr. 315)
(vatican news – sk)
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