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Statt Panikkäufen mit Bedürftigen teilen und das eigene Konsumverhalten überdenken - dazu ruft Kardinal Tagle auf Statt Panikkäufen mit Bedürftigen teilen und das eigene Konsumverhalten überdenken - dazu ruft Kardinal Tagle auf 

Philippinischer Kardinal: Teilen statt Hamstern!

Leergeräumte Regale und Desinfektionsmittel, die Schwerkranken fehlen – in Zeiten der Corona-Pandemie ist das vielerorts Alltag. Kardinal Tagle, Leiter der vatikanischen Kongregation für die Evangelisierung der Völker, ruft Christen weltweit auf, dem aktiv etwas entgegenzusetzen und sich auf die Fastenregeln zu besinnen.

Stefanie Stahlhofen und Lisa Zengarini - Vatikanstadt

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Lebensmittel hamstern oder gar darauf spekulieren, durch Weiterverkauf Gewinn zu machen – das ist definitiv kein christliches Verhalten. Das hat jüngst auch der philippinische Kardinal,  Antonio Luis Tagle betont:

„Ich weiß, es gibt Panikkäufe und Leute, die die Krise zur Selbstbereicherung nutzen wollen. Aber wenn wir etwas zu entbehren haben, dann teilen wir es!“ lautet der Appell des philippinischen Kardinals. 

Kardinal Tagle
Kardinal Tagle

Fastenzeit in Quarantäne-Zeit

In der aktuellen Krise hat er sich zum Wochenende hin per Videobotschaft gemeldet. Aus dem Päpstlichen Philippinischen Kolleg in Rom rief er zu Solidarität und einer Wiederbesinnung auf die Regeln der Fastenzeit auf:

„Lasst uns den Silberstreif in dieser Krise sehen und sie zum Ansporn nehmen, die Fastenzeit noch besser zu begehen: Erinnern wir uns an die drei Fastenregeln: Fasten, Almosengabe und Gebet. Lasst uns helfen, indem wir auf unwichtige Dinge verzichten, den Menschen in Not helfen und indem wir zu Gott beten und ihm vertrauen.“ 

Tagle betonte, dass fasten nicht nur im Zusammenhang mit Essensverzicht stehen muss. Die Fastenzeit könne auch eine gute Gelegenheit sein, mit schlechten Angewohnheiten zu brechen und den eigenen Konsum zu hinterfragen:

„Vielleicht soll uns die aktuelle Situation daran erinnern, ein einfacheres Leben zu führen. Sich auf das zu besinnen, was wirklich wichtig ist. Lasst uns Gott besser kennen lernen, ihm folgen und auf seine Worte hören.“

Die vorösterliche Fastenzeit lässt sich so laut Kardinal Tagle auch in Quarantäne-Zeiten gut gestalten und kann gerade in der aktuellen Situation eine Hilfe sein. Wer aus Sicherheitsgründen derzeit daheim bleiben muss, könnte statt online-Shopping und Dauerstreaming vielleicht einfach mal wieder öfter eine Bibel in die Hand nehmen. Und wer etwas zu Essen und Trinken übrig hat, oder vielleicht auch Toilettenpapier oder Seife: Es gibt sicher Leute, die es brauchen. 

(vatican news - sst)

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16. März 2020, 11:30