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Vatikan: Osterfeiern ohne Pilger

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie werden die Liturgien von Papst Franziskus für die Karwoche und Ostern in diesem Jahr ohne große öffentliche Teilnahme stattfinden. Im Normalfall pilgern Zehntausende zur Feier des Leidens, Sterbens und der Auferstehung Christi nach Rom.

Mario Galgano und Gudrun Sailer - Vatikanstadt

Die Präfektur des Päpstlichen Hauses gab auf ihrer Webseite am Samstagabend bekannt, dass „wegen des aktuellen internationalen Gesundheitsnotstands alle liturgischen Feiern der Karwoche ohne die physische Anwesenheit der Gläubigen stattfinden werden”. Außerdem werden bis zum 12. April - Ostersonntag - die Generalaudienzen des Papstes und die Angelus-Mittagsgebete ausschließlich per Livestream auf dieser Website verfügbar sein.

Allerdings untersucht der Vatikan inzwischen, ob oder in welcher Form einige Gläubige bei Beachtung der nötigen hygienischen Vorschriften doch zu den Kar- und Osterzeremonien zugelassen werden können. Vatikansprecher Matteo Bruno teilte am Sonntag mit, alle Zeremonien seien bestätigt. „Zurzeit untersuchen wir Möglichkeiten der Umsetzung und Beteiligung, die die Sicherheitsmaßnahmen respektieren, die zur Verhinderung der Verbreitung des Coronavirus eingeführt wurden. Diese Modalitäten werden, sobald sie festgelegt sind, entsprechend der Entwicklung der epidemiologischen Situation mitgeteilt". Damit scheint sich eine Milderung der ursprünglich von der Präfektur verhängten Maßnahme anzudeuten, die einen kompletten Ausschluss von Pilgern bei den Osterfeiern im Vatikan bedeutet hätte. 

Das bisherige Osterprogramm

Ob und inwiefern sich die Beginnzeiten und insbesondere Orte der Papstliturgien ändern werden, ist derzeit Gegenstand von Erwägungen im Vatikan. Das bisher gültige Programm der Kar- und Ostertage für Papst Franziskus beginnt mit der Palmsonntagsmesse auf dem Petersplatz am 5. April. Am Gründonnerstag wollte der Papst die Chrisam-Messe im Petersdom feiern, am Karfreitag ebendort die Passion des Herrn. Für den Abend des Karfreitag war der traditionelle Kreuzweg beim Kolosseum unter Vorsitz von Papst Franziskus geplant, der nicht in dieser Form stattfinden kann, weil in ganz Italien Großveranstaltungen abgesagt sind.

Die Osternachtsmesse sollte im Petersdom stattfinden, der Gottesdienst am Ostersonntag auf dem Petersplatz. Im Anschluss daran spendet der Papst um 12 Uhr den Segen „Urbi et Orbi“, der Stadt und dem Erdkreis.

Diese Liturgien werden nun alle ohne die Anwesenheit von Pilgern oder anderen Besuchern abgehalten.

Weiterhin per Live-Streaming

Die Morgenmessen mit Papst Franziskus finden auch in der kommenden Woche täglich statt und sind per Livestream auf diesem Portal weltweit abrufbar. Franziskus will damit das Mitfeiern von Heiligen Messen zu Hause begünstigen. Immer mehr Länder und Diözesen sehen sich gezwungen, öffentliche Gottesdienste auszusetzen. 

Sperre in Italien

Zeitlich gehen die vom Vatikan verhängten Vorsichtsmaßnahmen über die des italienischen Staates vorerst noch hinaus. Italien ist derzeit bis zum 3. April, dem Freitag vor Palmsonntag, landesweit abgeriegelt, um die Verbreitung des neuartigen Coronavirus zu bremsen. Die italienische Polizei hat im Einverständnis mit dem Vatikan auch den Petersplatz am 10. März für die Öffentlichkeit gesperrt. Italien hat die höchste Anzahl bestätigter Fälle und Todesfälle durch das Coronavirus außerhalb Asiens.

(vatican news/cna)

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15. März 2020, 08:27