Papst Franziskus richtet neue Kommission für Frauendiakonat ein
Insgesamt besteht die Studienkommission aus zehn Sachverständigen, je fünf Frauen und Männer. Zum Vorsitzenden bestimmte der Papst darüber hinaus den italienischen Kardinal Giuseppe Petrocchi, Erzbischof von L’Aquila. Als Sekretär wirkt der französische Priester Denis Dupont-Fauville von der Glaubenskongregation. An dieser vatikanischen Behörde wird die Kommission tagen.
Es ist bereits die zweite Studienkommission zum Frauendiakonat, die Papst Franziskus einrichtet. Die erste hatte Franziskus 2016 auf Anregung von Ordensoberinnen ins Leben gerufen. Diese hatten den Papst bei einer Begegnung im Vatikan direkt gebeten, die Wiedereinführung des Frauendiakonats zu prüfen. Die Kommission, der unter anderem die deutschen Theologie-Lehrenden Marianne Schlosser und Karl-Heinz Menke angehörten, kam zu keinem eindeutigen Ergebnis über die Realität des Frauendiakonats in der frühen Kirche. Eine eventuelle Entscheidung darüber, einen solchen Dienst heute in der katholischen Kirche wiedereinzuführen, hatte Franziskus nicht direkt an die Arbeit der Kommission geknüpft. Indessen warnte er mehrfach vor einer Klerikalisierung der Frau in der Kirche.
Einige Ortskirchen äußern Bedarf am Frauendiakonat
Einige katholische Ortskirchen äußern Bedarf am Frauendiakonat. Bei der Amazonien-Synode im vergangenen Oktober kam das Thema häufig auf; das mit Zweidrittelmehrheit der Synodenväter gebilligte Schlussdokument schlägt vor, die Möglichkeit eines solchen Dienstes für Katholikinnen weiterhin zu prüfen. In Deutschland ist der Frauendiakonat eines der Themen des „Synodalen Wegs“ zur Reform der Kirche. In der Orthodoxie hatte zuletzt das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel eine Wiederbelebung des Frauendiakonats ins Spiel gebracht. Sachverständige erörtern das Für und Wider einer Zulassung von Frauen zum Diakonat seit vielen Jahren.
Zur genauen Arbeitsweise der neuen Studienkommission machte der Vatikan keine Angaben. Die übrigen acht Angehörigen des Gremiums stammen aus den USA, Spanien, Großbritannien, Italien und Frankreich. Unter anderem sind die Ratzinger-Preisträgerin Anne-Marie Pelletier aus Paris sowie aus dem ostkirchlichen Bereich die ukrainische Professorin Catherine Brown Tkacz vertreten.
Hier die vollständige Liste der Angehörigen der neuen Studienkommission:
Vorsitzender:
Kardinal Giuseppe Petrocchi, Erzbischof von L’Aquila.
Sekretär:
Denis Dupont-Fauville, Funktionär der Kongregation für die Glaubenslehre.
Mitglieder:
Prof.in Catherine Brown Tkacz, Lviv (Ukraine)
Prof. Dominic Cerrato, Steubenville (USA)
Prof. Santiago del Cura Elena, Burgos (Spagna)
Prof.in Caroline Farey, Shrewsbury (Großbritannien)
Prof.in Barbara Hallensleben, Fribourg (Schweiz)
Prof. Manfred Hauke, Lugano (Schweiz)
Prof. James Keating, Omaha (USA)
Prof. Mons. Angelo Lameri, Crema (Italien)
Prof.in Rosalba Manes, Viterbo (Italien)
Prof.in Anne-Marie Pelletier, Paris ( Frankreich)
(vatican news - gs)
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