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Vatikanische Museen wollen bald wieder öffnen

Die wegen der Corona-Krise seit Anfang März geschlossenen Vatikanischen Museen bereiten sich auf ihre Wiederöffnung vor. Das sagte der Generalsekretär des Governatorats der Vatikanstadt in einem Interview mir Radio Vatikan.

„Wir haben noch kein sicheres Datum für die Wiederöffnung“, so Bischof Fernando Vérgez Alzaga in dem am Samstag veröffentlichten Gespräch. Aber allzu lange werde es nicht mehr dauern. In Italien können Museen voraussichtlich ab dem 18. Mai wieder ihre Pforten für Besucher aufsperren.

„Wir haben ein Gesundheitsprotokoll für alle Mitarbeiter erstellt; ihnen wird bei der Ankunft am Arbeitsplatz das Fieber gemessen sowie Handschuhe und Masken ausgehändigt. Hygieneregeln und Abstand sind skrupulös einzuhalten. Was das Publikum betrifft, denken wir über Thermoscanner am Eingang nach. Man wird die Museen nur auf Voranmeldung hin betreten können; dadurch können wir Menschenaufläufe vermeiden. Die Besucher müssen Masken tragen.“

Neue Öffnungszeiten, weniger Besucher

Sobald die genauen Regeln feststünden, würden sie auf der Webseite der Museen veröffentlicht, so Vérgez. Angedacht sei ein Ausbau von Öffnungszeiten: nachmittags, abends, an Wochenenden. Wie man es mit Gruppen halten werde, stehe noch nicht ganz fest. Auf jeden Fall müsse die Zahl der Besucher reduziert werden; das Gedränge in der Sixtina, wie es in den letzten Jahren üblich war, darf es wegen Corona nicht wieder geben.

Zum Nachhören

2019 haben die Vatikanischen Museen, in denen fast tausend Personen arbeiten, fast sieben Millionen Besucher angezogen. Wieviele künftig kommen werden, darüber will der Bischof nicht spekulieren. „Unsere erste Sorge in der Krise galt der Sicherung der Gehälter des Personals; wir haben auch dafür gesorgt, dass alle nicht unbedingt nötigen Ausgaben eingestellt wurden. Was die Zukunft betrifft, kann ich sagen: Die Museen sind eine solide Einrichtung, auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Darum können wir mit Vertrauen in die Zukunft schauen.“

„Die Virtualität wird nie die Realität ersetzen können“

Während der Schließung konnten Interessierte immerhin doch einen Blick in die päpstlichen Sammlungen werfen: Auf der Homepage der Museen werden virtuelle Touren etwa durch die Sixtinische Kapelle angeboten. Und in Zusammenarbeit mit Vatican News präsentieren die Museen jeden Tag ein Kunstwerk aus ihrem Bestand – unter dem Motto „Kunst, die tröstet“.

„Aber lassen Sie mich eines sagen: Wir haben ein großes Bedürfnis nach Realität, ein verzweifeltes Bedürfnis! Vergessen wir nicht, dass es die Menschen sind, die ein Museum lebendig machen. Nur eine echte Museums-Erfahrung macht die Menschen lebendig. Die Virtualität wird nie die Realität ersetzen können! Um Kunst zu genießen, brauchen wir Augen und ein Herz, nicht nur einen Bildschirm.“

(vatican news – sk)
 

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09. Mai 2020, 13:00