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Apostolisches Archiv im Vatikan Apostolisches Archiv im Vatikan 

Vatikan-Archiv und Apostolische Bibliothek öffnen am 1. Juni

Nach der Corona-Sperre öffnen die Apostolische Bibliothek und das Vatikanische Apostolische Archiv am 1. Juni unter strengen Auflagen wieder ihre Türen für Wissenschaftler. Das gaben die beiden Einrichtungen des Heiligen Stuhles nun bekannt. Beide Einrichtungen waren seit 9. März aufgrund der Covid-19-Pandemie nicht mehr zugänglich gewesen.

Für die Vatikanische Apostolische Bibliothek sei eine begrenzte Zahl an Forschenden zugelassen, um den nötigen Sicherheitsabstand einhalten zu können, informiert die Vatikaneinrichtung im Netz. Nötig dafür sei eine Voranmeldung online und eine Selbsterklärung über den eigenen Gesundheitszustand. In den Bibliotheksräumen sind die Besucher dazu angehalten, die ganze Zeit Mundschutz und Handschuhe zu tragen.

Ähnliche Präventionsmaßnahmen gelten für das Vatikanische Apostolische Archiv, das als eines der größten und bedeutendsten Archive der Welt gilt. Bis zur Sommerpause am 26. Juni sind höchstens 15 Präsenzen pro Tag zugelassen, heißt es auf der Website der vatikanischen Einrichtung. Auch hier muss online reserviert werden, um ins Archiv zu gelangen. Dies war bereits ab dem 21. Mai möglich, die vorab reservierten Zugänge seien storniert worden, heißt es.

Nach der Sommerpause öffnet das Vatikan-Archiv wieder am 31. August. Ab dann können täglich 25 Forschende Zugang erhalten. Beide Einrichtungen sind nach ihrer Wiedereröffnung jeweils nur von 8:30 Uhr bis 12:30 Uhr geöffnet.

Archive zu Pius XII.: Gerade erst offen und schon wieder zu

Die Corona-Krise habe die erst am 2. März erfolgte Öffnung der Archivbestände zum Pontifikat von Pius XII. (1939-1958) „abrupt unterbrochen“, merkt Kardinal José Tolentino Calaça de Mendonça in einem Beitrag für die Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“ vom Donnerstag an. Er ist als päpstlicher Archivar und Bibliothekar für beide Einrichtungen zuständig. Die Forschenden hatten zunächst nur fünf Tage Zeit, die neuen Bestände zu sichten, denn schon am 9. März wurden Archiv und Bibliothek präventiv geschlossen. 

Die Archivöffnung zu Pius XII. sei „historisch bedeutsam und von großer öffentlicher Wirkung“ gewesen. Dass dieser Schritt durch eine Pandemie behindert werden könnte, habe niemand geahnt, so der portugiesische Kirchenmann. Mit der Archivöffnung sei „eine besondere Dynamik von Erwartungen und Aufmerksamkeit“ verknüpft gewesen, was mit dem „historiographischen Knoten“ zu tun habe, den das Pontifikat von Pius XII. darstelle, wie der Kardinal formuliert.

Zwei bedeutende Schatzkisten des Vatikan

Das bis vor kurzem als „Geheimarchiv“ bekannte zentrale Vatikanarchiv öffnete 1881 unter Papst Leo XIII. für Gelehrte. Es umfasst an die 85 Regalkilometer Dokumente aus nahezu allen Kulturkreisen der Welt. 

(vatican news/or – pr)
 

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29. Mai 2020, 09:20