Vatikan: Libyen braucht Aufmerksamkeit
Mario Galgano und Fausta Speranza – Vatikanstadt
Aus den Worten des Papstes, die er am Sonntag nach dem Angelusgebet an diejenigen richtete, die die Fäden der internationalen Politik ziehen, gehe hervor, wie wichtig die Aufmerksamkeit und Menschlichkeit sei, hebt Pater Baggio hervor. Doch der Appell des Papstes sei auch von großer Konkretheit bestimmt, so der Geistliche im Gespräch mit Radio Vatikan. Vor allem habe Franziskus seinen Aufruf mit dem herzlichen Ausdruck „Bitte“ eingeführt.
Pater Baggio erinnert an den Bericht, den die UNO im Mai veröffentlicht hatte und in dem es - so erklärt er - Punkte gebe, die sich mit der vom Papst erbetenen Aufmerksamkeit deckten.
„Es geht darum, Dialogabsichten zwischen den Parteien zu verwirklichen, um zu einer Versöhnung zu gelangen, und gleichzeitig zugunsten von Menschen zu handeln, die auch aufgrund der Pandemie zunehmend Gewalt und Ausbeutung oder extremen Grundbedürfnissen ausgesetzt sind“, so Pater Baggio, der betont, dass man - wie es der Papst getan habe und wie es der UNO-Bericht tue - daran erinnern muss, dass es die schwierigen und dramatischen Situationen und Bedingungen der Migranten gibt, aber auch die Notlagen der Libyer, die aufgrund des Vorrückens der Kämpfe intern vertrieben werden.
Jeder hat eine Rolle
„Was die Verantwortung betrifft, zu der Papst Franziskus alle aufgerufen hat, so müssen die unterschiedlichen Rollen beachtet werden. Es liegt auf der Hand, dass diejenigen, die eine politische oder militärische Rolle spielen, eine wichtige Rolle spielen. Im Falle der Gläubigen können wir alle beten. Aber auch an Nichtgläubige gibt es einen Aufruf, und zwar zur Verantwortung, sich z.B. nicht an Gewalt und Szenen der Grausamkeit zu gewöhnen. Auch dies kann einen wertvollen Beitrag leisten: unsere Gesellschaften anzuspornen, etwas aufzusuchen, was den Weg des Fortschritts der Menschheit voranbringt und die Überwindung solcher Situationen des Mangels an Würde und Zukunft für die Menschen bedeutet.“
Und die Aufrechterhaltung der Medienaufmerksamkeit trage auch dazu bei, das Gewissen wach zu halten, fügt Pater Baggio an. Er erinnert sich, wie einige Bilder, zum Beispiel von ertrunkenen Migrantenkindern, große Empörung erregten, aber schon nach wenigen Tagen schien sich niemand mehr an sie zu erinnern. Auch auf dieser Ebene habe sich der Papst sehr konkret ausgedrückt und die Welt vor eine unbestreitbare Wahrheit gestellt, die derzeit die Migranten in Libyen betrifft, als er sagte: „Es herrscht Grausamkeit.“
(vatican news)
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