Vatikan: Medien sollten inklusiv und respektvoll sein
In dem Beitrag des Heiligen Stuhls ging es um „Wahrheit, Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität“, und wie sie „in der Gesellschaft voranzubringen“ seien. Dazu müssten die Medien geschützt werden und die Freiheit haben, „welche die internationale Gemeinschaft anerkannt hat“. Gleichzeitig sei aber zu bedenken, dass die Meinungsfreiheit, „wie jedes Menschenrecht, Verantwortungen mit sich bringt, die nicht ignoriert werden können“.
Sich nicht hinter der Meinungsfreiheit verstecken
Es sei nicht akzeptabel – bekräftigte die Delegation des Heilige Stuhls -, sich hinter der Meinungsfreiheit als Rechtfertigung für Diskriminierung, Feindseligkeit oder Gewalt gegen eine Religion oder ihre Mitglieder zu verstecken. Das Recht auf freie Meinungsäußerung müsse Respekt und Raum für Meinungen, auch wenn diese unterschiedlich sind, einschließen, ohne kritische Debatten oder ernsthafte Diskussionen über Religion auszuschließen. Der Heilige Stuhl rufe daher die Medien dazu auf, „fair und genau“ über religiöse Fragen zu berichten, den Mitgliedern der Gemeinschaften die Möglichkeit zu geben, ihre Meinung zu äußern, und die Entwicklung spezifischer Richtlinien in dieser Hinsicht zu fördern.
Klare Standards für das Internet und die sozialen Medien
In der Intervention der päpstlichen Delegation wurde auch die Erwartung angesprochen, dass die Medien integrativ sein müssten und einen reichen und breiten Austausch von Ideen und Standpunkten fördern sollten. Die Vertreter der Religionsgemeinschaften sollten in öffentliche Debatten gerecht eingebunden werden, damit sie ihren Standpunkt zum Ausdruck bringen könnten und so ihren Beitrag zum Leben ihrer jeweiligen Länder leisten könnten.
Der Heilige Stuhl lege besonderen Wert auf die Nutzung des Internets und insbesondere der sozialen Netzwerke, die zu schädlichen Werkzeugen und Vehikeln für Botschaften des Hasses und der Verunglimpfung werden könnten. Um dies zu vermeiden, sollten, so der Standpunkt des Heiligen Stuhls, Internet-Dienstleister und soziale Netzwerkdienste ermutigt werden, klare und transparente Standards zu entwickeln.
Die digitale Kluft und ihre negativen Auswirkungen
Abschließend brachte der Vatikantext ein Nachdenken über die Geschehnisse während der Pandemie ein. Durch Ungleichheiten beim Zugang zu Informationen seien viele Menschen noch stärker in verletzliche Situationen geraten und einem größeren Leidensrisiko ausgesetzt gewesen, besonders in armen Ländern. Die digitale Kluft zwischen Arm und Reich - so der Heilige Stuhl - könne Menschenleben kosten, insbesondere wenn wichtige Informationen nicht rechtzeitig zur Verfügung stünden.
Ohne Zugang zu verantwortungsvollen, transparenten und aktuellen Informationen entstünden inmitten des Leidens noch größere Ungleichheiten. Der letzte Appell lautete also, alle Anstrengungen zu unternehmen, um auf dem Weg des Rechts und der wirtschaftlichen Entwicklung einen vollständigen und effektiven Zugang zu Informationen für alle zu gewährleisten.
(vatican news - mg)
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