Vatikan: Hilfszentrum Santa Marta bald wiedereröffnet
Mario Galgano und Peter Gomes - Vatikanstadt
Das Hilfszentrum Santa Marta im Vatikan ist unter der italienischen Bezeichnung „Dispensario“ bekannt. Da der Coronavirus-Notstand noch immer nicht ganz vorbei ist, begann das Zentrum Santa Marta in der Vatikanstadt am Mittwoch mit allen notwendigen Vorkehrungen, um ihre Dienste für bedürftige Kinder, Schwangere und ihre Familien bald wieder aufzunehmen.
„In wenigen Tagen wird alles wieder so sein wie zuvor“, sagten Freiwillige in der Einrichtung. Eine von ihnen ist Valentina Giacometti. Sie sagte gegenüber Vatican News: „Der Dispensario muss notwendigerweise ein Zeichen der Präsenz setzen und wir sind denjenigen nahe, die sich gegenwärtig in den größten wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten befinden.“
Geregelter Zugang
Vor allem alleinerziehende Mütter aus der ganzen Welt, die in Rom leben, kommen zum Zentrum Santa Marta. Die Einrichtung ist Teil der Aktivitäten des Amtes für päpstliche Wohltätigkeiten, der Abteilung des Heiligen Stuhls, die damit beauftragt ist, im Namen des Papstes Nächstenliebe für die Armen auszuüben.
In den vergangenen Monaten, in denen die Einrichtung geschlossen war, hat sie telefonisch Hilfe geleistet. Von nun an wird der Zugang zu den Diensten in Übereinstimmung mit den Gesundheitsprotokollen des Vatikans geregelt, insbesondere was die physische Distanzierung betrifft. Es sei notwendig, einen Termin per Telefon abzumachen, um zu vermeiden, dass viele gleichzeitig anreisen würden.
Wärme mit Zurückhaltung
Für Valentina besteht die größte Schwierigkeit darin, die Kinder nicht umarmen zu können. Sie sagte jedoch, sie würden lernen, mit ihren Augen über den Masken zu kommunizieren. Unter diesen Einschränkungen werden sie versuchen, die „vertraute Wärme und die spielerische Atmosphäre beizubehalten, die seit jeher die Umgebung kennzeichnen“, in der Fachärzte Mütter und Kinder begleiten.
Der Gruß der Heiligen Familie
Der Dienst für Schwangere ist im Erdgeschoss des Gebäudes. Am Eingang der Krankenstation, gleich hinter dem Vatikan-Eingang „Perugino“, befindet sich ein kleiner Hof, der als Garten gestaltet ist und in dieser Zeit blüht - eine klare Botschaft des Willkommens. Wer das Zentrum besucht, wird von einem Bild der Heiligen Familie begrüßt. Das Bild steht oben auf der Tür.
Die Einrichtung Santa Marta schenkt denjenigen besondere Aufmerksamkeit, die nicht über die nationale Gesundheitskarte Italiens verfügen, mit der man die italienischen Gesundheitsdienste in Anspruch nehmen kann. Valentina erklärte, dass die Familien sehr oft durch Mund-zu-Mund-Propaganda und über das Pfarreinetz in die „kleine Klinik“ kommen.
Für ein erstes Vorstellungsgespräch und einen Termin genügt es, die Website der Klinik zu besuchen und einen Anruf unter der Nummer 06/69884906 zu tätigen.
Fast 100 Jahre im Dienst
Die Hilfestelle Santa Marta entstand inmitten der Not nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Sie wurde am 8. Mai 1922 von Papst Pius XI. eröffnet, der sie den Schwestern der Töchter der Nächstenliebe des heiligen Vinzenz von Paul anvertraute, die sich um die Ernährung der armen Kinder und der Kinder des Krieges kümmerten.
Im Juli 2008 machte Papst Benedikt XVI. die Einrichtung zu einer Stiftung mit eigenen Statuten. Gegenwärtig ist Kardinal Konrad Krajewski, der päpstliche Almosenmeister, der das Büro der Päpstlichen Wohltätigkeitsorganisationen leitet, der Präsident der Stiftung.
Heute bieten die Ärzte des Krankenhauses Bambino Gesù in Rom, die Vereinigung der Heiligen Peter und Paul, private und andere Krankenhäuser der städtischen Wohltätigkeitsorganisation zusammen mit ehrenamtlichen Laien dem Dispensarium, das 2022 sein hundertjähriges Bestehen feiern wird, einen kostenlosen Dienst an.
(vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.