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Das Hochbeet im Garten der Österreichischen Botschaft beim Heiligen Stuhl Das Hochbeet im Garten der Österreichischen Botschaft beim Heiligen Stuhl 

Österreich/Vatikan: Botschaftsgarten erhält Öko-Auszeichnung

Ein kleines, konkretes Zeichen in der derzeit laufenden „Schöpfungszeit“ der katholischen Kirche: Die Botschaft der Republik Österreich beim Heiligen Stuhl hat nun offiziell einen Öko-Garten.

Am Sonntag überreichte eine Delegation aus dem Bundesland Niederösterreich mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und dem St. Pöltner Bischof Alois Schwarz an der Spitze in Rom die Plakette „Natur im Garten“. Für Montag geplant war auch eine Unterredung mit Kardinal Peter Turkson. Mit dem Präfekten des vatikanischen Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung wollten die Politikerin und der Bischof über die positiven Impulse der vor fünf Jahren erschienene Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus sowie über den „Austrian World Summit" sprechen, einen Nachhaltigkeitsgipfel mit Arnold Schwarzenegger, der vergangene Woche in Wien stattgefunden hatte.

17.000 Mal verliehen

Die Grünanlage rund um die Botschaft im römischen Stadtteil Trieste werde schon seit einigen Jahren ökologisch gepflegt, sagte Österreichs Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Franziska Honsowitz-Friessnigg, bei einem Pressetermin am Sonntag im Garten ihrer Residenz. Die Plakette „Natur im Garten“ wurde bereits rund 17.000 Mal an Privat- und öffentliche Gärten verliehen, die ohne Kunstdünger, Pestizide und Torf auskommen.

„Natur im Garten ist die größte Bürgerbewegung in ganz Niederösterreich“, erklärte Mikl-Leitner, „es geht um das ökologische Gärtnern, das heißt den Garten zu pflegen ohne Pflanzenschutzmittel, einfach auf ökologische Art und Weise.“ Als Gastgeschenk brachte die Landeshauptfrau der Botschaft ein Hochbeet mit, das mit abwechselnd blühenden Pflanzen bestückt ist. In Österreich ist die vor 21 Jahren entstandene Bewegung inzwischen in allen Bundesländern verbreitet, sie findet heute auch in mehreren anderen europäischen Ländern Anklang. Mikl-Leitner erklärte, ihr Bundesland habe den ökologischen Gedanken bereits lange im Blick. Niederösterreich sei heute die einzige Region der Welt, die 100 Prozent der in den Haushalten verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quellen beziehe.

„Laudato si nach wie vor ein Zukunftprogramm zum Erhalt unserer Welt"

„Wir stehen in der Schöpfungszeit weltweit und wollen erinnern, dass Laudato si nach wie vor ein Zukunftprogramm zum Erhalt unserer Welt ist“, fügte der St Pöltner Bischof Alois Schwarz hinzu. „Und da sind wir da, um hier in der Botschaft Natur im Garten zu präsentieren und zu sagen, wir setzen um, was wir verstanden haben von der Bewahrung der Schöpfung.“

Mikl-Leitner und Schwarz begleiteten darüber hinaus eine Gruppe von acht autistischen Kindern und ihren Betreuern, die am Montagvormittag zur Privataudienz bei Papst Franziskus eingeladen sind. Die Mädchen und Buben werden vom St. Pöltner Autismuszentrum Sonnenschein betreut und hatten den Wunsch geäußert, den Papst zu sehen.

Österreichischer Rebstock im Vatikan

Nach der Begegnung mit Kardinal Turkson und dem Papst will die niederösterreichische Delegation den vatikanischen Gärten einen Weinstock der Sorte „Grüner Veltliner“ überreichen, der seinen Platz in der Sammlung biblischer Pflanzen bei der Lourdes-Grotte erhalten soll. An dem Rebstock ist ebenfalls eine kleine Plakette „Natur im Garten“ angebracht, hieß es bei der Begegnung mit Medienleuten. 2008 hatte Mikl-Leitners Vorgänger als niederösterreichischer Landeshauptmann, Erwin Pröll, den Vatikanischen Gärten bereits einmal einen Weinstock geschenkt, der sich aber, wie zu erfahren war, mit dem Klima nicht anfreunden konnte.

(vatican news - gs)

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21. September 2020, 10:12