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Heilig-Katharina-Kirche in Bethlehem Heilig-Katharina-Kirche in Bethlehem 

Vatikan: Heilig-Land-Kollekte als Solidaritätsaktion

Diesen Sonntag wird weltweit für die Stätten im Heiligen Land gesammelt. Die traditionell als Karfreitagskollekte bekannte weltkirchliche Opfersammlung ist in diesem Jahr wegen Covid-19 verschoben worden. Ím Interview mit Radio Vatikan äußern der Präfekt der Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri und Bruder Patton, Verantwortlicher der Kustodie, einen Solidaritätsappell.

Beide sind besorgt angesichts der noch immer andauernde Pandemie und der damit verbundenen Abwesenheit von Pilgern im Heiligen Land. Die Kollekte ist die Hauptquelle für den Unterhalt und die Mission der etwa 300 Franziskaner, die mit der Kustodie des Heiligen Landes betraut sind. Deshalb sei die Kollekte für das Heilige Land derzeit wichtiger denn je, so Kardinal Leonardo Sandri gegenüber Radio Vatikan. Er betont den Wert der Solidarität:

„In diesem Kontext der Pandemie erscheint es ein wenig absurd, bei all den Nöten, all dem Leid erneut um Hilfe zu bitten. Ich denke jedoch, dass wir trotz dieses Leidens diese Sammlung des Heiligen Landes als eine Art innere Reise zu den Stätten Jesu betrachten können. Wenn Pilgerreisen wegen der Vorsichtsmaßnahmen, die wir treffen müssen, leider unmöglich sind und auch, weil es im Heiligen Land immer noch das Virus gibt, warum nähern wir uns dann nicht den Stätten Jesu mit unserem Herzen und unserem Nachdenken?“

„Sammlung des Heiligen Landes als eine Art innere Reise zu den Stätten Jesu“

Bei den Ausgegrenzten sein

Jesus sei selbst mit der Menge zusammen gewesen und habe gelehrt, wie wichtig es für alle sei,  bei Ausgestoßenen, Aussätzigen, Armen zu sein.

„Sie alle wollte Jesus näher bringen, und warum nicht sollten auch wir mit dem Herzen zu ihm gehen, um ihn um Barmherzigkeit bitten, um ihn zu bitten, dass er uns von diesem Übel erlöst? Und so nähern wir uns Jesus, indem wir an all die Orte denken, die er mit seinen Händen, mit seinen Füßen berührt hat und auch um zu sagen: Ich nehme an dieser geistlichen Pilgerfahrt teil, nicht nur mit meinem Gebet und meinen Überlegungen, sondern auch mit meinem Beitrag, damit an diesen Orten seine rettende Gegenwart für all jene da ist und bleibt, für all jene, die in Zukunft das Heilige Land besuchen werden, das einen Moment großen menschlichen Leidens durchlebt. Es geht aber auch darum, jenen beizustehen, die wirtschaftlich durch den Mangel an Gläubigen leiden."

Um die Kollekte und Spendensammlung von Geldern zu fördern, die für den Lebensunterhalt der Christen im Heiligen Land unerlässlich sind, könne jeder seinen Beitrag auch online über die Website www.collettavenerdisanto.it spenden. Eine wichtige Geste, umso mehr in diesem Jahr, wie Bruder Francesco Patton, das Oberhaupt der Kustodie des Heiligen Landes, uns gegenüber bestätigt.

Verschiedene Termine

 

Aufgrund der Corona-Pandemie findet die traditionelle Kollekte für das Heilige Land in diesem Jahr an unterschiedlichen Terminen statt. Dabei variieren die Stichtage zwischen der Kirche in Deutschland und der Weltkirche.  Während die deutschen Bischöfe für den Palmsonntag (5. April) und Karfreitag (10. April) zu Spenden für Seelsorge- und Sozialprojekte im Nahen Osten aufrufen, soll auf Ebene der Weltkirche die Kollekte am 13. September stattfinden.

Es handelt sich dabei um den Sonntag vor dem Fest Kreuzerhöhung (14. September), das wiederum thematisch eng mit dem Karfreitag verbunden ist.

(vatican news – mg)

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12. September 2020, 11:34