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Ein vatikanisch-schwedisches Forscherteam hat seine Erkenntnisse zu COVID-19 bei Kindern bekanntgegeben Ein vatikanisch-schwedisches Forscherteam hat seine Erkenntnisse zu COVID-19 bei Kindern bekanntgegeben 

COVID 19: Bambino-Gesu-Forscher finden Mechanismus, der Entzündungs-Reaktionen bei Kindern auslöst

Welcher Mechanismus führt dazu, dass es bei an COVID-19 erkrankten Kindern zu einer schwerwiegenden systemischen Entzündung des Organismus kommen kann? Dieser Frage ist das vatikanische Kinderkrankenhaus in einer gemeinsamen Studie mit dem schwedischen Karolinska Institutet von Stockholm nachgegangen.

Die systemische Entzündungskrankheit, die durch eine Infektion mit Sars-Cov-2 hervorgerufen werden kann, wurde MIS-C (Multisystem Inflammatory Syndrome in Children) genannt. Wie die Forschergruppe bekanntgegeben hat, wurde sowohl das immunologische Profil der Krankheit als auch dessen Funktionsweise entschlüsselt. Damit eröffneten sich neue Wege für eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung der Krankheit, so das vatikanische Kinderkrankenhaus in einer Aussendung von diesem Montag. 

101 Kinder hatten an der Studie teilgenommen, 13 von ihnen waren demnach an COVID erkrankt und hatten die beobachtete multisystemische Entzündung entwickelt. 41 waren an Covid erkrankt, ohne MIS-C zu entwickeln, 28 Kinder waren noch vor dem Auftreten von COVID-19 am Kawasaki-Syndrom erkrankt und 19 waren gesund. 

Entscheidende Unterschiede zwischen den beiden Krankheiten

Bei beiden Krankheiten wurde eine Veränderung des Zytokin-Levels beobachtet, also der körpereigenen Botenstoffe, die auf eine Entzündung reagieren; allerdings bestehen auch grundlegende Unterschiede zwischen beiden Krankheiten. Beispielsweise zeigte sich bei Kindern, die an Kawasaki erkrankt waren, eine deutliche Erhöhung des Interleukins 17a (IL-17a), während sich dieses bei Kindern, die an COVID und MIS-C erkrankt waren, nicht nachweisen ließ.

Wie die Forscher weiter erklärten, sei im Gegensatz zu den Kindern, die an Kawasaki erkrankt sind, bei kleinen COVID-Patienten, die MIS-C entwickelten, eine erhöhte Präsenz von Autoantikörpern festgestellt worden, die sich gegen zwei spezifische Proteine wenden (Endoglin und RPBJ). „Diese Autoantikörper können den Schaden an Gefäßen und Herz verursachen, wie er typisch für MIS-C ist", so die Erklärung seitens des Bambin Gesu.

Möglichkeit einer frühzeitigen Diagnose

Doch auch was die Zellstruktur betreffe seien deutliche Unterschiede zwischen den beiden Pathologien nachgewiesen worden: „Die Kinder, die an COVID erkrankt sind, weisen eine spezielle Art von T-Lymphozyten (weiße Blutzellen, die zur Immunabwehr dienen, Anm.) auf, die im Vergleich zu Kindern mit der Kawasaki-Krankheit eine veränderte Immunfunktion haben. Diese Veränderung verursacht die Entzündung und die Produktion von Autoantikörpern, die das Herz angreifen."

Die Forscher gehen davon aus, dass die „verschiedenen Indikatoren, die für beide Pathologien ausgemacht werden konnten, es ermöglichten, die immunologischen Mechanismen zu klären, die für die pathologische Entwicklung verantwortlich sind. Dies kann in naher Zukunft zur Entwicklung spezifischer Labor-Tests führen und damit zu einer gesicherten und frühzeitigen Diagnose.“

(pm - cs/ck)

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07. September 2020, 16:28