Ein Konsistorium in Zeiten der Pandemie
Damit steht das Konsistorium in Zeiten der Pandemie in einem Spannungsfeld: Einerseits die Aufrechterhaltung der Tradition, andererseits die Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen wie Abstand und Mundschutz, die eine Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus verhindern sollen. Wie das Amt für die liturgischen Feiern des Papstes (UCEPO) erklärte, findet der Ritus zur Einsetzung der neuen Kardinäle, so wie alle anderen Feiern während dieser Pandemie-Zeiten, am Kathedra-Altar im Petersdom statt - und nicht am Hauptaltar oder gar auf dem Petersplatz, wie sonst üblich. Darum können auch nur weniger Gläubige als sonst an der Feier teilnehmen: ungefähr hundert, mehr nicht.
Üblicherweise zieht ein Konsistorium zur Kardinalskreierung Geistliche und Gläubige aus allen Teilen der Welt an: Neben den neuen Kardinälen und ihren Familienmitgliedern nehmen auch die Kardinäle, die bereits zum Kollegium gehören, gerne an der Feier teil. In diesem Jahr werden die Zeremonien allerdings in einem wesentlich nüchternerem Rahmen als sonst für Papstliturgien üblich ablaufen. So sind weniger Konzelebranten vorgesehen, und die Eintrittskarten, die die Päpstliche Präfektur zu diesem Zweck ausgegeben hat, blieben denjenigen vorbehalten, die in einem direkten Bezug zu den neu zu kreierenden Kardinälen stehen. Am Samstag um 16 Uhr, zu Beginn des neuen liturgischen Jahres, wird das 7. Konsistorium für die Kreierung neuer Kardinäle im Pontifikat von Franziskus stattfinden, während am Sonntag um 10 Uhr die Heilige Messe mit den neuen Kardinälen geplant ist.
Eine kleine, aber bedeutsame Änderung
Während der Liturgien, auch während des Konsistoriums, wird Maskenpflicht bestehen; die einzige wirkliche Neuerung besteht in der Unterlassung der Friedens-Umarmung, die die neuen Kardinäle traditionell durch ihre Kollegen erhalten, die bereits in früheren Konsistorien in den Kardinalsstand erhoben wurden.
Ansonsten findet die Zeremonie am Samstag wie üblich statt, wobei auch die Pfarrer und Rektoren der den neuen Kardinälen anvertrauten Titularkirchen anwesend sein werden. Der neue Malteser Kardinal Mario Grech, Generalsekretär der Bischofssynode, wird den Heiligen Vater begrüßen. Die Riten des Aufsetzens des Kardinalsbiretts, die Übergabe des Rings und die Titelvergabe finden wie gewohnt statt, wie das liturgische Amt betont - was auch als Antwort auf anderslautende Spekulationen der Medien in den vergangenen Tagen gewertet werden kann.
Richtig ist, dass in Übereinstimmung mit den derzeit geltenden Corona-Bestimmungen Menschenansammlungen vermieden werden müssen. Deshalb wird die traditionelle Veranstaltung des sogenannten „Baciamano“ im Vatikan, bei der Freunde und Bekannte in einigen Räumen des Apostolischen Palastes und in der Audienzhalle den neu Ernannten ihre Aufwartung machen, ausfallen.
Zwei Kardinäle werden ihre Insignien später erhalten
Von den dreizehn neuen Kardinälen, die der Papst beim Angelus vom vergangenen 25. Oktober angekündigt hat, werden wohl nur elf anwesend sein, da die beiden asiatischen Kandidaten - der Filipino Jose Fuerte Advincula, Erzbischof von Capiz, und Cornelius Sim, Apostolischer Vikar von Brunei - bereits angekündigt haben, dass sie „wegen der anhaltend schwierigen Gesundheitssituation“ nicht anreisen werden. In diesem Zusammenhang hat das Presseamt des Heiligen Stuhls klargestellt, dass auch die Abwesenden „im Konsistorium zu Kardinälen erhoben werden“.
Ein Vertreter des Papstes werde ihnen zu einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt das Birett, den Ring und die Titelurkunde überreichen. Aus anderen Gründen gibt es mindestens fünf Präzedenzfälle aus jüngster Zeit, in denen neue Kardinäle nicht in der Lage waren, die Insignien durch den Papst zu erhalten: Sebastian Koto Khoarai aus Lesotho im Jahr 2016, der Kolumbianer José de Jesús Pimiento Rodríguez im Jahr 2015, die Italiener Loris Capovilla (ja genau, der frühere Sekretär des hl. Johannes XXIII.) im Jahr 2014 und Alberto Bovone im Jahr 1998 sowie der französische Dominikaner und Konzilstheologe Yves Congar im Jahr 1994.
(vatican news)
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