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Screenshot der Online-Konferenz  zu Corona und Klimawandel an diesem Mittwoch Screenshot der Online-Konferenz  zu Corona und Klimawandel an diesem Mittwoch 

Klima-Konferenz: Die Ressourcen der Schöpfung nutzen

Was hat Corona mit dem Klimawandel zu tun? Wie kann man die Erderwärmung trotz Nichterreichen der Klimaziele noch aufhalten? Diese und andere Fragen standen im Fokus einer Online-Konferenz, die der Vatikan an diesem Mittwoch organisiert hat. Dabei kam neben Kurienkardinal Peter Turkson und der tschadischen Bürgerrechtlerin Hindou Oumarou Ibrahim auch der Klimaforscher und Gründer des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Hans Joachim Schellnhuber, zu Wort.

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

„Faith, Science and Youth - A call for an ambitious Climate Summit“: so lautete der Titel der Konferenz, bei der die Klima-Situation unseres Planeten in den Blick genommen und mögliche Auswege aus der Krise aufgezeigt wurden.

Covid habe zwar uns ausgebremst, könne aber nicht den Klimawandel ausbremsen, stellte der deutsche Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber fest. Obwohl der Planet nun aufatmen könne und deutlich niedrigere Kohlenstoffdioxidwerte gemessen würden, seien wir von den Zielen, die bei der Pariser Klimakonferenz von 2015 abgesteckt wurden, noch weit entfernt, so das Fazit des Klimaexperten, der die katholische Kirche als wichtigen Akteur bei der Bewältigung der Klimakrise sieht.

Mehr Wert auf nachhaltiges Bauen legen

Ein großes Problem macht Schellnhuber im Bausektor aus. Beton sei eines der schlimmsten Materialien überhaupt, wenn es um Umwelt- und Klimafolgen ginge, so der Klimaforscher, der rät, stattdessen auf nachhaltiges Bauen zu setzen und auf das zurückzugreifen, was uns die Schöpfung zur Verfügung stellt: organische Materialien wie Holz und Solarenergie, Ressourcen also, die nichts kosten und keine negativen Nebeneffekte hätten.

Ein Trend, den auch der Vatikan begrüßt, wie Kardinal Turkson, Präfekt des Vatikan-Dikasteriums zur Förderung der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen, herausstellte. Konkret bemühe sich die Kirche auch darum, lokale Gemeinschaften bei der Umsetzung von Klimaprojekten wie beispielsweise der Ausstattung von Kirchen mit Solardächern finanziell zu unterstützen, so der Kardinal.

Die Notwendigkeit einer „ökologischen Umkehr“

Danach gefragt, wie der Glaube und die Botschaften von Papst Franziskus zur Bewältigung der Klimakrise beitragen könnten, verwies Turkson auf die Umwelt-Enzyklika „Laudato si“, in der Franziskus die Notwendigkeit einer „ökologischen Umkehr“ herausstelle und betone, dass man aus jeder Krise eine Lehre ziehen müsse. Der Papst rufe dazu auf, von umweltschädlichen Gewohnheiten in Sachen Energieverbrauch und Konsum abzukommen. Die aktuelle Corona-Krise habe zwar neue Wege aufgezeigt, die Natur und die Umwelt weniger zu belasten, aber erkennen lassen, dass auch diese Krise vor allem die Armen treffe: Menschen, die oft keinen Zugang zu sauberem Wasser und medizinischer Versorgung hätten. Daher der dringende Appell des Papstes, auf den Ruf der Natur und der Armen zu hören. In diesem Zusammenhang verwies Turkson auch auf das Amazonas-Netzwerk Repam, das sich auf der Grundlage von „Laudato si“ für die Belange der indigenen Völker und den Schutz der Umwelt einsetzt.

Indigene Völker: von Auswirkungen des Klimawandels besonders betroffen

An dieser Stelle betonte die Koordinatorin der „Vereinigung indigener Peul-Frauen und Völker des Tschad“ (AFPAT), Hindou Oumarou Ibrahimist, dass indigene Völker aufgrund ihrer Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen von den Auswirkungen des Klimawandels besonders betroffen seien. Sie stellten zwar weniger als 5 Prozent der Weltbevölkerung, schützten aber 80 Prozent der globalen Biodiversität. Daher sei die Zusammenarbeit mit indigenen Gruppen besonders wichtig, so der Appell der tschadischen Bürgerrechtlerin.

(vatican news - skr)

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09. Dezember 2020, 18:41