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Archivbild: Bischof Nunzio Galantino (links) im Gespräch mit Papst Franziskus Archivbild: Bischof Nunzio Galantino (links) im Gespräch mit Papst Franziskus 

APSA-Chef: „Dank Finanzreform wird es mehr Transparenz geben“

Der Chef der vatikanischen Güterverwaltung APSA, Bischof Nunzio Galantino, hat das neue Motu proprio von Papst Franziskus gewürdigt. Am Montag teilte der Vatikan mit, dass der Papst eine Zentralisierung jeglicher Finanz- und Immobilientätigkeit des Heiligen Stuhls vorsieht. Damit wird Galantinos Verwaltung jegliche Kontrolle über wirtschaftliche Tätigkeiten haben, was mehr Transparenz ermögliche, sagt der italienische Kurienbischof im Gespräch mit Vatican News.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Es sei notwendig gewesen, der Verwaltung der vatikanischen Finanzen „eine Wende zu geben, um die Transparenz und Kosteneinsparungen zu erhöhen“. So kommentiert Nunzio Galantino, Präsident der Verwaltung der Güter des Apostolischen Stuhls – abgekürzt APSA – gegenüber Vatican News die Veröffentlichung des Motu proprio von Papst Franziskus, der zum Abschluss des Jahres 2020 die Reform umsetzt, die die Verwaltung jeglicher vatikanischer Investitionen, Fonds und Immobilien zentralisiert. Dazu Galantino wörtlich:

Zum Nachhören - was der APSA-Chef zum neuen Motu proprio sagt

„Das Motu proprio ist die Fortsetzung eines Prozesses, also die konkrete Umsetzung dessen, was der Papst im vergangenen August in seinem Brief an den Kardinalstaatssekretär angedeutet hat. Es ist also das Ergebnis von Untersuchungen und Überlegungen, die durchgeführt wurden. Das Motu proprio zeigt einen Weg, der von weit her begann, der von Benedikt XVI. gewünscht wurde und in den Diskussionen, die dem letzten Konklave vorausgingen, in verschiedenen Hinweisen der Kardinäle seinen Widerhall fand: Es bestand die Notwendigkeit, eine Änderung in der Verwaltung der Finanzen, der Wirtschaft und der Administration vorzunehmen, um die Transparenz und Kosteneinsparungen zu erhöhen.“

Die Vorteile

Kosteneinsparungen und mehr Transparenz seien die Vorteile, denn es sei nicht hinnehmbar, dass für gleiche Tätigkeiten mehrere vatikanische Einrichtungen gleichzeitig daran arbeiten würden. Auch habe der Papst mit Einrichtung einer Sonderkommission für die Kontrolle von Ankäufen im vergangenen Oktober dafür gesorgt, dass niemand mehr im Vatikan ein „eigenes Gärtchen pflegt“ und damit eigene Kassen führt, die von niemanden kontrolliert würden, führt Bischof Galantino weiter aus. Somit sollten vatikanische Immobilieninvestitionen, wie jene in London, nicht mehr möglich sein:

„Es wäre heuchlerisch zu behaupten, dass jener Fall nicht ins Gewicht gefallen ist. Sicherlich hatte der Papst bereits einen Lösungsweg aus jenem Fall vorgezeichnet, aber die Affäre um das Londoner Anwesen half, deutlich zu machen, welche Kontrollmechanismen verstärkt werden mussten. Es hat uns viele Dinge verständlich gemacht: nicht nur, wie viel wir verloren haben - ein Aspekt, den wir immer noch auswerten -, sondern auch wie und warum wir es verloren haben.“

Der Peterspfennig

Und damit verbunden sei auch der Umgang mit dem Peterspfennig. Auch da spricht Bischof Galantino klare Worte:

„Was die Spenden durch den Peterspfennig betrifft, so hat der Papst immer um eine deutlichere Unterscheidung von anderen verfügbaren Mitteln gebeten, die grundsätzlich mit dem Hauptzweck dieser Opfergaben verbunden ist. Der Peterspfennig wurde als Beitrag der Gläubigen, der Ortskirchen, zur Sendung des Papstes, der Hirte der Universalkirche ist, geschaffen und ist daher für die Nächstenliebe, für die Evangelisierung, für das konkrete Leben der Kirche und für die Strukturen bestimmt, die dem Bischof von Rom helfen sollen, seinen Dienst zu verrichten. Der Peterspfennig wird von der APSA und dem vatikanischen Sekretariat für die Wirtschaft nach den direkten Anweisungen des Papstes verwaltet und geführt. Das ist ein Fonds, der sich von anderen Fonds mit anderen Bestimmungen unterscheidet.“

Die Londoner Affäre

Bei der Londoner Immobilie handelt es sich um eine fehlgeschlagene Investition. Vor sechs Jahren, am 28. Februar 2014, steckte das Staatssekretariat mehrere hundert Millionen US-Dollar in ein Finanzkapitalfonds. Diese Mittel wurden durch eine komplexe Finanzarchitektur gewonnen: durch die Gewährung von Kreditlinien des Crédit Suisse und einer weiteren Bank, gegen die Verpfändung von Vermögenswerten in Höhe von 454 Millionen Euro, die sich im Besitz des Staatssekretariats befanden und aus Spenden stammten. Mehr als 200 Millionen Euro wurden dann zum Teil für den Kauf von 45 Prozent des Eigentums und zum anderen Teil für bewegliche Investitionen bestimmt. Bei dem Eigentum handelte es sich um ein Grundstück in der Sloane Avenue in London, das mit einer hohen Hypothek in Höhe von 125 Millionen Pfund belastet war. Um aus diesem Geschäft auszusteigen, wurden jedoch Verkäufe getätigt, die die vatikanische Justiz noch prüft.

(vatican news)

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29. Dezember 2020, 12:14