Vatikan bekräftigt Einsatz für atomwaffenfreie Welt
Es gebe in den nächsten Monaten etliche gute Gelegenheiten, das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Eine davon sei das Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrag (TPNW) Anfang 2021.
Das Abkommen war im Sommer 2017 von 122 Staaten bei den Vereinten Nationen in New York verabschiedet worden. Mehr als 80 Länder haben es bisher unterzeichnet, darunter auch der Heilige Stuhl als eigenes Völkerrechtssubjekt. Deutschland zählt nicht dazu.
Es gebe für die Weltgemeinschaft zwei mögliche Wege, so Gallagher: Multilateralismus führe zu Frieden, Nationalismus und Abschottung hingegen begünstigten neue Konflikte. Das gelte auch mit Blick auf die Atomwaffen-Frage. Der Vatikan werde sich daher mit Nachdruck für eine internationale Lösung einsetzen.
Papst Franziskus hatte auf einem Vatikan-Symposium 2017 nukleare Abschreckung als ethisch nicht mehr vertretbar bezeichnet und damit die katholische Lehre gegenüber Positionen aus dem Kalten Krieg verschärft. Bei einem Besuch im japanischen Hiroshima im November 2019 verurteilte der Papst schon den Besitz von Kernwaffen als „unmoralisch“.
In seiner im Oktober veröffentlichten Enzyklika „Fratelli tutti“ verlangte Franziskus die vollkommene Abschaffung von Atomwaffen als „moralische und humanitäre Pflicht“. Die eingesparten Rüstungsausgaben sollten in einen Weltfonds fließen, „um dem Hunger ein für alle Mal ein Ende zu setzen und die Entwicklung der ärmsten Länder zu fördern“.
(kna - cs)
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