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Vatikan: Online-Konferenz zum Thema Impfen startet

Der Päpstliche Kulturrat veranstaltet zusammen mit einer New Yorker Gesundheitsstiftung eine dreitätige Online-Tagung zum Thema Impfen. Sie beginnt an diesem Donnerstag und soll den Austausch unter Forschenden, politisch Verantwortlichen, Ethikern und Religionsvertretern fördern.

Auch die Frage, ob Impfstoff-Patente aufgehoben werden sollten, um eine Verteilung von Corona-Impfstoff auch in armen Ländern zu fördern, wird bei der Konferenz eine Rolle spielen. Papst Franziskus hat in jüngster Zeit wiederholt „Impfstoff für alle“ gefordert und vor Impfnationalismus in den wohlhabenderen Ländern gewarnt.

„Impfstoff für alle“

Auf der Teilnehmerliste der Online-Tagung stehen unter anderem die Chefs von Konzernen, die Corona-Impfstoff herstellen, der US-Wissenschaftler Anthony Fauci, Forscher der Johns-Hopkins-Universität sowie Vertreter von Microsoft und Google. Präsident des vatikanischen Kulturrats ist der italienische Kardinal Gianfranco Ravasi.

„Natürlich darf man jetzt nicht darauf verfallen, das, was ein Arzt tut, mit theologischer oder philosophischer Forschung zu vermischen“, so Ravasi im Interview mit Radio Vatikan. „Aber es gibt doch die fundamentale Einheit der menschlichen Personen in seinen Dimensionen von Körper, Seele und Geist – darum existieren durchaus Übergänge und Berührungspunkte. Wissenschaft und Glaube sind nicht nur parallele Wege, die unabhängig voneinander verlaufen. Manchmal muss es auch Bahnhöfe geben, in denen zwei Gleise sich überkreuzen.“

Kardinal Ravasi
Kardinal Ravasi

„Man kann die Teilnehmerliste kritisieren, aber...“

Glaube und Spiritualität seien nicht dasselbe wie ein Impfstoff; doch auch sie könnten als eine Art „Gegengift gegen die Angst und die Krankheit“ wirken. Schließlich betreffe ja auch Krankheit nicht nur den Körper eines Menschen, sondern betreffe ihn in all seinen Dimensionen. Man müsse – das sei entscheidend – Körper, Seele und Geist beim Menschen zusammendenken, statt sie isoliert voneinander zu behandeln.

Hier hören sie unser Interview mit Kardinal Ravasi zum Thema Impfen, Corona und Gesundheit

„Darum haben wir ganz unterschiedliche Persönlichkeiten ausgewählt. Das kann man auch kritisieren, weil da auch Stimmen auf der Liste stehen, die auf den ersten Blick abseitig wirken könnten, etwa aus der Welt des Kinos und der Musik. Aber dieser breite Horizont soll eben begreifbar machen, dass man etwas gegen die Einteilung in Parzellen, die Spaltung der einzelnen Disziplinen untereinander tun muss! Das Wohlbefinden eines Menschen betrifft nämlich nicht nur seine Gesundheit.“

(vatican news –sk)
 

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06. Mai 2021, 09:52