Vatikan: Papst Franziskus empfing Patriarch Johannes X.
Patriarch Johannes X. informierte das katholische Kirchenoberhaupt unter anderem über die aktuelle Situation in Syrien und benannte einmal mehr die westlichen Wirtschaftssanktionen, die aufgehoben werden müssten, da sie die Lebensgrundlagen der syrischen Bevölkerung zerstörten. Der Patriarch kam auch auf die beiden 2013 entführten syrischen Erzbischöfe Mor Gregorios Yohanna Ibrahim und Boulos Yazigi zu sprechen, über deren Schicksal man nach wie vor nichts weiß. Johannes X. rief die internationale Staatengemeinschaft auf, in dieser Causa endlich mehr Engagement zu zeigen.
Der Patriarch dankte in einem auf der Website des Patriarchats veröffentlichtem Statement dem Papst für seine Initiative zum vatikanischen Libanon-Gipfel. Er erhoffe sich davon eine starke Ermutigung, um weiterhin für den Libanon bzw. dessen Bevölkerung zu arbeiten. Zugleich sollte es eine Warnung zur Umkehr für all jene sein, die nicht die Interessen des Libanon und seiner Menschen im Sinn hätten.
Zum Libanon-Gipfel im Vatikan am Donnerstag wurden neben Patriarch Johannes X. eine Reihe weiterer Würdenträger aus der Region erwartet, unter anderem der Patriarch der Melkitischen Griechisch-katholischen Kirche, Joseph Absi, der maronitische Patriarch Kardinal Bechara Boutros Raï, der Patriarch der Syrisch-katholischen Kirche von Antiochien, Ignatius Youssef III. Younan, der armenische apostolische Katholikos Aram I., der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Aphrem II. sowie Joseph Kassabhas, Präsident des Obersten Rates der evangelischen Gemeinschaft in Syrien und im Libanon.
Arbeitsgespräche mit der Kurie
Patriarch Johannes X. hat im Rahmen seines Vatikan-Besuchs auch am Festgottesdienst zu Peter und Paul am 29. Juni im Petersdom teilgenommen, dem Papst Franziskus vorstand. Der Patriarch traf zudem zu Arbeitsgesprächen mit dem päpstlichen Außenbeauftragten Erzbischof Paul Gallagher und weiteren hochrangigen Kurienvertretern zusammen.
Das Griechisch-orthodoxe Patriarchat von Antiochichen zählt gegenwärtig rund drei Millionen Gläubige und ist vor allem in Syrien und im Libanon präsent. Es gibt aber auch Diaspora-Diözesen in den USA, in Lateinamerika und in Westeuropa. Die kleine antiochenisch-orthodoxe Kirchengemeinde in Wien gehört beispielsweise zur antiochenisch-orthodoxen Metropolie von Deutschland und Mitteleuropa. Der Sitz des Patriarchen befindet sich in der syrischen Hauptstadt Damaskus.
(kap - sst)
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