Der Innenhof der Vatikanischen Museen - Ein Raum wurde als Gerichtssaal umfunktioniert Der Innenhof der Vatikanischen Museen - Ein Raum wurde als Gerichtssaal umfunktioniert 

Vatikan: Prozess zu Finanzskandal begonnen

Im Vatikan hat diesen Dienstag das Gerichtsverfahren gegen frühere Verwalter des Staatssekretariats begonnen. Verantworten sollen sich zehn Personen - darunter ein Kardinal - sowie ehemalige Beamte des Heiligen Stuhls und externe Manager, denen dubiose Finanzgeschäfte vorgeworfen werden.

Unter den Angeklagten befindet sich auch Kardinal Angelo Becciu. Es ist das erste Mal, das sich ein Kardinal vor dem weltlichen Vatikangericht verantworten muss. Becciu war Stellvertreter für allgemeine Angelegenheiten des Staatssekretariats zu der Zeit, als eine umstrittene Investition in eine Londoner Immobilie getätigt wurde. 

Diesen Dienstag sollte es um Verfahrensfragen und die Konstituierung der Anklage- und Verteidigung gehen, einschließlich des Staatssekretariats als Zivilkläger. Bis Redaktionsschluss lagen keine weiteren Informationen vor. 

Aufgrund der durch die Pandemie erforderlichen Distanzierungsmaßnahmen wurde ein Raum in den Vatikanischen Museen als Gerichtssaal umfunktioniert, der geräumiger ist als der übliche Gerichtssaal im Vatikan. 

Hintergrund

Der Strafprozess zählt zu den bislang größten der vatikanischen Justiz. Im Kern geht es um eine verlustreiche Investition in Höhe von rund 350 Millionen Euro in eine Londoner Luxusimmobilie. Dabei kam es zu fragwürdigen Provisionen und Absprachen zum Nachteil des Vatikans. Den Beschuldigten wird unter anderem Veruntreuung, Korruption, Erpressung, Geldwäsche, Betrug, Amtsmissbrauch und Urkundenfälschung vorgeworfen.

(vatican news/kna)

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27. Juli 2021, 17:22