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Pater Joseph Shih SJ verstarb am Donnerstag Pater Joseph Shih SJ verstarb am Donnerstag 

„Brücke zu China“: Chinesischer Jesuit Joseph Shih ist tot

Er war „eine Brücke zu China“: Der chinesische Jesuit, Radio Vatikan-Journalist und Gelehrte Joseph Shih SJ ist am Donnerstagmorgen mit 95 Jahren in einem römischen Krankenhaus verstorben. Eine Würdigung des ehemaligen Programm- und Generaldirektors von Radio Vatikan, Pater Federico Lombardi.

Der gebürtig aus der Provinz Zhejiang stammende Shih lehrte 35 Jahre lang an der Päpstlichen Universität Gregoriana chinesische Geschichte und Kultur sowie Missionskatechese und wirkte drei Jahrzehnte in der chinesischen Abteilung von Radio Vatikan. Er war dem Vatikan in vielen Fragen zu China ein Berater. Geboren am 28. August 1926 in Ningbo war er 1944 im Alter von 18 Jahren zum Jesuitenorden in Shanghai gekommen, 1957 wurde er auf den Philippinen zum Priester geweiht.

„Chinesisches Urgestein“ des Radios, sozusagen

Pater Federico Lombardi, der 1991 Programmdirektor von Radio Vatikan wurde und dort später von 2005 bis 2016 als Generaldirektor wirkte, erinnert sich gut an den „äußerst höflichen, freundlichen, liebenswürdigen und fleißigen Mann“. Joseph Shih ist sozusagen eine Art „asiatisches Urgestein“ des Radios; er war noch vor Pater Lombardi dorthin gekommen.

„Ich erinnere mich gut an ihn, wie er jeden Tag fast den ganzen Tag in der chinesischen Abteilung des Radios arbeitete und die Arbeit seiner Mitarbeiter begleitete, was eine zyklopische Arbeit war - und immer noch ist -, denn die chinesische Übertragung von Radio Vatikan in all den Jahren des Dienstes von Pater Shih war eine Übertragung, die 42 Minuten dauerte, komplett mit Ton. Es gab also eine extrem große Menge an Text, der täglich vorbereitet und über das Mikrofon verlesen wurde.“

Joseph Shih SJ (links)
Joseph Shih SJ (links)

Wichtige Rolle des Internet

Beide Jesuiten waren sich der wichtigen Rolle der Radioprogramme für asiatische Länder wie etwa China und Vietnam bewusst, wo sich das Leben der Kirche aus politischen Gründen schwierig gestaltete. Pater Shih selbst habe aus solchen Gründen außerhalb von China studieren und arbeiten müssen, so Pater Lombardi. Dass die Stimme des Papstes in seinem Heimatland China immer mehr Menschen erreichen konnte, dafür habe sich Shih mit Weitsicht eingesetzt.

„Pater Shih war damals einer der ersten bei Radio Vatikan, der sich der Bedeutung des Internets voll bewusst war und sich deshalb dafür einsetzte, auf der Website von Radio Vatikan die Texte der Sendungen in chinesischer Sprache zu veröffentlichen, Texte, die nicht nur der Information, sondern vor allem der religiösen und kulturellen Bildung dienten, und er veröffentlichte - ich glaube - im Laufe der Jahre Zehntausende von Seiten in chinesischer Sprache auf der Website von Radio Vatikan, mit sehr interessanten Materialien.“

Der Jesuit an seinem Arbeitsplatz bei Radio Vatikan
Der Jesuit an seinem Arbeitsplatz bei Radio Vatikan

Eine Brücke zum gegenwärtigen China

Nach seiner Tätigkeit als Professor und Vatikanjournalist (bis 2008) kehrte Joseph Shih SJ in sein Heimatland China zurück, wo er in Shanghai als Seelsorger wirkte. Bei seinen regelmäßigen Besuchen in Rom gab er über die Entwicklung der Kirche weiter Auskunft und war „eine echte Brücke zum China unserer Zeit“, so Pater Lombardi anerkennend:

„Sein Blick auf die Situation in China in diesen Jahren war immer sehr ausgewogen und grundsätzlich konstruktiv und optimistisch, so dass er immer eine Haltung der Gelassenheit, der Ausgewogenheit und des Urteilsvermögens bewahrte, die uns sehr geholfen hat, mit Zuversicht und Konstruktivität auf das zu schauen, was für die Kirche in China getan werden konnte und noch getan werden kann.“

Die letzten Lebensjahre verbrechte der chinesische Jesuit in Italien, wo er am 2. September im römischen Krankenhaus San Pietro Canisio verstarb. Pater Federico Lombardi ist derzeit Präsident der Vatikan-Stiftung Joseph Ratzinger-Benedikt XVI..

(vatican news – pr)

 

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03. September 2021, 10:19