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Kardinal Parolin bei der Madrider Veranstaltung Kardinal Parolin bei der Madrider Veranstaltung 

Parolin: Für das Gemeinwohl arbeiten, um aus der Krise zu kommen

Entscheidungen müssen am Gemeinwohl orientiert werden. Dabei gilt es, immer den Menschen im Blick zu behalten, aber auch, die eigenen Lebensstile kritisch zu hinterfragen. Daran hat Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin an diesem Samstag in Madrid die Teilnehmer an einer Veranstaltung zur politischen Verantwortung der Katholiken erinnert.

Das Treffen wurde durch die Erzdiözese der spanischen Hauptstadt und die Akademie katholischer Leader organisiert, die Konrad-Adenauer-Stiftung unterstützte die Veranstaltung, die unter dem Motto „Eine Kultur der Begegnung im politischen Leben im Dienst unserer Völker“ stand.

Es sei klar, dass die Pandemie, die damit verbundenen „Ansteckungen, Opfer, medizinischen Behandlungen und die Impfungen“ keine lokalen Probleme seien, sondern die „ganze Welt und die Beziehungen zwischen den Völkern“ beträfen, so Parolin in seiner Ansprache, mit der er die Arbeiten am zweiten Tag der dreitätigen internationalen Konferenz eröffnete. Diplomatische Bemühungen seien daher notwendig, „um von den lokalen Institutionen und den nationalen Parlamenten und Regierungen zu fordern, gemeinsame Strategien und Protokolle festzulegen“, ebenso wie dafür, Verträge unter den Staaten zu motivieren, bekräftigte der Kardinalstaatssekretär.

Aktuelle Situation bietet auch Chancen

Während der Arbeiten wurde auch über die schwerwiegenden Auswirkungen der Corona-Pandemie nachgedacht. Doch gerade die aktuelle Situation, so der Kardinalstaatssekretär in seinen Überlegungen, biete die Gelegenheit dazu, darüber nachzudenken, wie man mit seinem Wirken zum Gemeinwohl beitragen könne. Eine sicherlich nicht neue Aufgabe für diejenigen, die politische Verantwortung trügen, gab Parolin zu bedenken.

Heute sei es für eine Überwindung der Krise nötig, das soziale Gleichgewicht, die Wirtschaft,  die Strukturen der Länder und die Handlungsfähigkeit der Regierungen zu stärken, mahnte der Kardinalstaatssekretär vor den Politikern. Dies gehe letztlich nur darüber, den Menschen ins Zentrum der Überlegungen zu stellen, wobei auch die Gerechtigkeit eine Rolle spiele, deren „Wert als sozialer Regulator“ es anerkennen zu gelte. Ebenso brauche es eine kohärente Handlungsstrategie, die von der lokalen in die internationale Dimension führe. Dies bedeute, „die Kultur der Begegnung und der sozialen Freundschaft in ihrer wahren Bedeutung und in ihrem Wirken nicht nur als einfache Erklärungen, sondern als fundamentale Prinzipien, Leitlinien und Handlungsinstrumente“ zu verstehen.

Lebensstile neu überdenken

In dieser historischen Phase, in der die Menschen versuchten, „den Schmerz, die Unsicherheit, die Angst und das Bewusstsein von den eigenen Grenzen“, die die Pandemie verursacht habe, sei der Moment gekommen, „unsere Lebensstile, unsere Beziehungen, die Organisation unserer Gesellschaften und vor allem dem Sinn unserer Existenz neu zu denken“, so die Aufforderung des Kardinalstaatssekretärs an die Adresse der Teilnehmer an dem II. Internationalen Treffen von Katholiken mit politischer Verantwortung, das noch bis Sonntag in der spanischen Hauptstadt stattfindet.

(vatican news - cs)

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04. September 2021, 16:40