Papst ernennt Sonderbeauftragten für Memores Domini
Mario Galgano – Vatikanstadt
Papst Franziskus, „dem die Erfahrung der Memores Domini am Herzen liegt und der in ihrem Charisma eine Manifestation der Gnade Gottes erkennt, hat einen Wechsel in der Leitung der Vereinigung angeordnet und den Erzbischof von Tarent Filippo Santoro zu seinem Sonderbeauftragten ernannt“. Dies geht aus einem an diesem Freitag veröffentlichten Kommuniqué des Heiligen Stuhls hervor.
Der Sonderdelegierte werde ab dem 25. September 2021 vorübergehend mit allen Vollmachten die Leitung der Vereinigung übernehmen, „um ihr Charisma zu schützen und die Einheit ihrer Mitglieder zu wahren“, heißt es in der Mitteilung aus dem Vatikan weiter. Gleichzeitig werde die derzeitige Generaldirektion der Vereinigung hinfällig.
Das Dikasterium für die Laien, die Familie und das Leben, so das Kommuniqué abschließend, habe Pater Gianfranco Ghirlanda S.J. zum päpstlichen Assistenten für die kanonischen Angelegenheiten der Vereinigung ernannt. Hintergrund war eine vom Vatikan angeordnete Überprüfung der Laiengemeinschaft im vergangenen Jahr durch den italienischen Jesuiten und Kirchenrechtler Gianfranco Ghirlanda. Dabei ging es um die Statuten sowie um den Führungsstil der Gruppe.
1988 vom Heiligen Stuhl anerkannt
Die Laienvereinigung „Memores Domini“ wurde 1964 in Mailand gegründet und 1988 vom Heiligen Stuhl als eine internationale Vereinigung von Gläubigen päpstlichen Rechts anerkannt. Geistiger Vater ist Luigi Giussani (1922-2005), Gründer der Bewegung „Comunione e Liberazione“. „Memores Domini“ zählt weltweit etwa 1.600 Mitglieder in 32 Ländern.
Die Mitglieder leben gemeinschaftlich in Häusern, Frauen und Männer getrennt. Zu ihren Regeln zählt die Stille, das persönliche und gemeinsame Gebet, Armut, Gehorsam und Nächstenliebe. Unter anderem führen vier Schwestern der „Memores Domini“ seit vielen Jahren den Haushalt des emeritierten Papstes Benedikt XVI. – zunächst im Apostolischen Palast, später im ehemaligen Kloster „Mater Ecclesiae“.
(vatican news/kna)
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