Vatikan-Konferenz: Gottes Barmherzigkeit in der Geschichte
Mario Galgano und Federico Piana - Vatikanstadt
Theologie, Praxis, Religiosität und Recht: Es gebe verschiedene Ansätze, mit denen während des zweitägigen VII. Symposiums, das von der Apostolischen Pönitentiarie organisiert wird, das Sakrament der Barmherzigkeit erörtert werde, so Monsigore Nykiel. Der historische Schwerpunkt liege auf dem „langen 19. Jahrhundert“ zwischen der Französischen Revolution und der Restauration (1789-1903), wobei die Beziehungen innerhalb der Kurie und mit der Kirche der damaligen Zeit, aber auch der Vergleich mit den Regierungen und den Anforderungen der modernen Welt dargestellt werden sollen. Besonders interessant, so Monsignore Krzysztof Nykiel, Regent der Apostolischen Pönitentiarie, sei neben den fachlichen Beiträgen der Raum, der dem Thema der Buße aus der Perspektive der Kunst gewidmet sei.
Eine absolute Premiere sei die Öffnung des so genannten „Archivs des Theologen“, eine wertvolle Quelle, um anhand der darin enthaltenen Dokumente das kulturelle Klima und das Beziehungsgeflecht innerhalb der Kurie aus einer bisher nicht gesehenen Perspektive zu rekonstruieren.
Papst Franziskus hatte bereits 2019 die Einsichtnahme in jenen Teil dieses bedeutenden Dokumentenkomplexes genehmigt, der bisher der wissenschaftlichen Forschung völlig entzogen war und der sich auf theologische und juristische Fragen bezieht, die auf einer rein allgemeinen Ebene behandelt werden, und nicht auf konkrete Gewissensfälle, die stets durch das sakramentale Siegel geschützt sind.
Jetzt soll mit dem Symposium der Zugang zu diesem Archiv einer breiteren Öffentlichkeit ermöglicht werden. „Das Studium dieser Papiere ermöglicht es, nicht nur die Orientierungen einzelner Theologen oder der Pönitentiarie selbst, sondern auch das kulturelle Klima und das Beziehungsgeflecht innerhalb der Kurie aus einer bisher unbekannten Perspektive zu verstehen“, so Nykiel.
(vatican news – mg)
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