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Papst Franziskus und Manfred Weber (rechts) Papst Franziskus und Manfred Weber (rechts) 

EVP-Gruppe beim Papst: EU, Ukraine und Synode Thema

Diesen Freitag hat Papst Franziskus eine Delegation der Europäischen Volkspartei (EVP) im Vatikan in Privataudienz empfangen. Der Vorsitzende der Fraktion der EVP (Christdemokraten) im Europäischen Parlament, Manfred Weber (CSU), sagte Radio Vatikan, der Papst habe seine Friedensbotschaft bekräftigt und den Kampf gegen Populismus bestärkt.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

„Es war eine große Freude, in einer Privataudienz mit dem Papst über die aktuelle Entwicklung zu beraten. Im Mittelpunkt stand natürlich die Ukraine-Frage, die Botschaft, Frieden zu schaffen mit Unterstützung auch für die europäische Geschlossenheit. 

Die Europäische Union hat nach diesem unmotivierten, brutalen Angriff auf die Ukraine durch Russland eines der größten Sanktions-Pakete beschlossen, das wir jemals in der Geschichte auf den Weg gebracht haben. Wir zeigen damit Entschlossenheit. Die Sanktionen, die wir auf den Weg gebracht haben, zeigen Wirkung: Die Börse in Moskau ist geschlossen, der Rubel ist im freien Fall. Die Menschen in Russland spüren mit der Inflation den echten direkten Einfluss dieser Sanktionen im negativen Sinn", berichtet Weber im Interview mit uns. Für den bayerischen CSU-Politiker reichen diese Sanktionen jedoch noch nicht:

„Im Mittelpunkt stand natürlich die Ukraine- Frage, die Botschaft Frieden zu schaffen“

Hier im Audio: Der Politiker Manfred Weber (CSU) über das Treffen von EU-Politikern mit Papst Franziskus zum Ukraine-Krieg und Kirchen-Reformen

Energiebezug aus Russland finanziert indirekt den Krieg

„Die Europäische Union hat gehandelt. Aber eine Frage steht noch im Raum, nämlich ob wir weiter Energie aus Russland beziehen. Und damit finanzieren wir indirekt den Krieg. Das muss jeder wissen. Und deswegen werden wir in der nächsten Woche bei den Staats- und Regierungschefs die Entscheidung zu treffen haben: Können wir das weiter zahlen? Sind wir bereit, weiter diese Zahlungen zu leisten oder müssen wir jetzt über einen Energie-Importstopp aus Russland reden?"

Papst Franziskus und Manfred Weber
Papst Franziskus und Manfred Weber

Der nichteuropäische Papst lobt die EU und den Kampf gegen Populismus

Beim Treffen mit Papst Franziskus ging es neben der Ukraine-Krise auch um die Zukunft Europas. Die liege dem argentinischen Papst auch sehr am Herzen, so der Europapolitiker:

„Als nicht europäischer Papst ist ihm die Bedeutung der europäischen Idee, dass Nationen freiwillig ihre Macht teilen und miteinander entscheiden und Grenzen damit überflüssig werden für die Menschen im Alltag,  sehr nahe. Er hat auch gesagt: ,Geht weiter, macht weiter mit dieser Idee. Sie ist Vorbild für die Welt, für andere Weltregionen, wo Nationen einfach miteinander friedlich zusammenleben.` Eine weitere wichtige Botschaft war: Wenn wir über die Zukunft Europas reden, müssen wir den Kampf mit Populismus aufnehmen.  Auch das ist durch den Papst ermutigt worden, dass wir diesen Kampf aufnehmen und für eine vernünftige Entwicklung Europas eintreten."

„Vorbild für die Welt, für andere Weltregionen, wo Nationen einfach miteinander friedlich zusammenleben“

Weltsynode: Tür aufstoßen für Veränderungen

Manfred Weber ist nicht nur Mitglied des Europaparlaments, sondern auch Katholik und Mitglied des  Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Für den CSU-Politiker sind Reformen in der katholischen Kirche, gerade auch nach dem Missbrauchsskandal, dringend nötig:

„Die inneren Reformen in der Kirche sind für die Akzeptanz, vor allem in der westlichen Kirchengemeinschaft, von ganz fundamentaler Bedeutung, gerade nach den schlimmen Skandalen, die wir auch erlebt haben. Und da ist es gut, dass auch die Weltkirche, dass auch Papst Franziskus die Tür öffnet und den synodalen Weg auf Weltebene anstößt und einlädt, in den Diözesen zu diskutieren, zu beraten, zu erarbeiten und dass das dann im nächsten Jahr zusammengefasst wird, hier mit einer Bischofssynode in RomDas heißt die Tür aufgestoßen zu Veränderungen. Es ist dringend notwendig. "

Manfred Weber im Interview mit Stefanie Stahlhofen von Radio Vatikan
Manfred Weber im Interview mit Stefanie Stahlhofen von Radio Vatikan

(vatican news-sst)

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18. März 2022, 17:08