Ukraine-Krieg: Die Nothilfe der Caritas ist voll angelaufen
Der Krieg werde zur „Bewährungsprobe“ für Hilfsorganisationen wie die Caritas. „Zuallererst geht es um unsere Hilfe vor Ort in der Ukraine und darum, Menschen mit Nothilfepakete zu versorgen und das Überleben zu sichern“, so Landau, der auch Präsident der Caritas-Europa ist. Ebenso sei man gemeinsam mit Partnerorganisationen in den umliegenden Nachbarländern im Einsatz, um ankommende Flüchtlinge zu betreuen. Gleichzeitig bereite sich die Caritas in Österreich auf eine hohe Zahl von Schutz suchenden Frauen und Kindern vor, etwa mit Bereitstellung von Unterkünften und von Beratungsangeboten.
Die Lage in der Ukraine werde immer dramatischer, betonte der Auslandshilfegeneralsekretär der Caritas Österreich, Andreas Knapp. „Durch den Krieg ist die Ausgangslage überaus kritisch und extrem unübersichtlich. Hunderttausende Menschen sind bereits geflohen. Erste Menschen, darunter Kinder, mussten ihr Leben lassen.“ Die Caritas ist seit 30 Jahren in der Ukraine aktiv. Die aufgebauten Strukturen in der östlichen Ukraine und im gesamten Land ermöglichten es, sofort zu helfen. Ziel sei es, laufende Projekte nach Möglichkeit weiter aufrechtzuerhalten und gleichzeitig auf neue Herausforderungen, wie die Vertreibung von Menschen innerhalb des Landes zu reagieren, so Knapp.
Die vom Caritas-Weltdachverband „Caritas Internationalis“ organisierte Online-Pressekonferenz wurde zu Beginn von Hackern unterbrochen. Die Präsidentin der „Caritas Ukraine“, Tetiana Stawnychy, sagte danach, der Krieg in der Ukraine werde für die Bevölkerung langfristige und dramatische Folgen haben.
Hunderttausende auf der Flucht
Viele Menschen seien traumatisiert, Hunderttausende auf der Flucht. Insgesamt dauere die Koordination der Hilfsmaßnahmen weiter an. „Wir sind bei Tag sechs des Krieges und jeder Tag bringt etwas Neues, anderes, mit dem wir umgehen müssen“, so Stawnychy.
Vor allem Frauen und Kinder seien auf der Flucht, berichtete der Vertreter der polnischen Caritas, Ireneusz Krause. Die Caritas habe binnen kürzester Zeit Anlaufstellen an zahlreichen Orten eingerichtet. Dort würden unter anderem warme Mahlzeiten, medizinische Hilfe und Schlafplätze, aber auch psychologische Hilfe angeboten.
Nach Aussage des Direktors der „Caritas Spes“, Vyacheslav Grynevych, sind Supermärkte an seinem Sitz in Kiew leergekauft. Die Menschen dürften nur eine kurze Zeit am Tag ihr Haus verlassen. Die lokale Caritas bemühe sich, Kinder in Sicherheit zu bringen. Grynevych sprach sich vor diesem Hintergrund auch für humanitäre Korridore aus. Die Caritas Spes habe zwischenzeitlich ein Notfall-Büro in Warschau eingerichtet, für den Fall, aus Kiew nicht mehr kommunizieren zu können.
Der Generalsekretär von „Caritas Internationalis“, Aloysius John, bekräftigte die Forderung nach humanitären Korridoren.
Hotline für Ukrainer und Angehörige
(kap - mg)
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