Als Ehepaar in der Papst-Audienz
„Die Audienz an sich war sehr schön, den Papst zu treffen war aber etwas Besonderes“, sagte uns Elizabeth Díaz Fernández. „Er ist unglaublich nett, nimmt sich trotz der vielen Menschen da ein bisschen Zeit für jeden.“ „Meine Frau kommt aus Chile, aus einem Ort in der Nähe der Hauptstadt, den er auch kennt“, fügt Roland Müller hinzu. Elizabeth sprach den Papst selbstverständlich in ihrer gemeinsamen Muttersprache an. „Uns hat er gefragt, woher wir kommen, und ich durfte ihn sogar umarmen.“
Roland Müller und Elizabeth Díaz Fernández sind keine „Frischvermählten“, aber das spielte keine Rolle. Ohnehin sind im Vatikan auch Ehejubilare willkommen. „Wir feiern dieses Jahr unsere hölzerne Hochzeit, unser zehnjähriges Hochzeitsjubiläum. Und aus diesem Anlass waren wir bei der Generalaudienz mit Papst Franziskus und waren dort in unseren Hochzeitskleidern, in die wir immer noch reinpassen – meine Frau jedenfalls…“ Elizabeth: „Wir sind gekommen aufgrund unseres zehnjährigen Hochzeitstages, sozusagen als Erneuerung unseres Eheversprechens und zur Feier der Karwoche in Rom.“ Roland: „Und ja, uns war das wichtig, dass der Papst unsere Liebe noch einmal segnet, sozusagen auch eine Erneuerung unseres Ehegelübdes - für uns persönlich einfach nur. Und das fanden wir sehr schön.“
Sofern sie Hochzeitskleider tragen, werden Paare mit regulären Karten für die Audienz automatisch und meist auch ohne Blick in die mitgeführte Heiratsurkunde zum für sie reservierten Bereich durchgewunken, wo man ganz vorne sitzt und den Papst mit etwas Glück eben auch nachher sprechen kann, wenn er sich nähert. Mitgebracht hatte das im Raum Köln/Bonn lebende Ehepaar Roland Müller und Elizabeth Díaz Fernández auch etwas. „Wir haben einen kleinen Brief geschrieben, ihm den übergeben. Ob er ihn liest, wissen wir nicht, aber vielleicht schon…!“
Tradition seit 90 Jahren
Schon seit den 1930er Jahren empfangen die Päpste „sposi novelli“, also Jungvermählte, in Audienz. Wenn die Begegnung auf dem Petersplatz stattfindet, wie es ab kommender Woche wieder der Fall sein wird, sitzen die jungen Eheleute entlang der Fassade des Petersdoms, gewissermaßen hinter dem Papst. Während die Ordner im Vatikan beim Ticket und dem Trauschein auch einmal ein Auge zudrücken, sind das Brautkleid und der Festanzug ein Muss, um in den für sie reservierten Sitzbereich eingelassen zu werden.
(vatican news – gs)
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