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Die Solidaritäts-Gedenkmünze für die Ukraine ist ein Novum im Münzamt Die Solidaritäts-Gedenkmünze für die Ukraine ist ein Novum im Münzamt 

Großes Interesse an Vatikan-Sondermünzen für Ukraine

Die ersten dreitausend Prägungen wurden bereits von Liebhabern und Gläubigen erworben, wie der Leiter des Vatikanischen Münz- und Briefmarkenamts, Mauro Olivieri, im Interview mit Radio Vatikan berichtet. Es gibt auch Anfragen aus der Ukraine.

Aufgrund des regen Interesses werden nun weitere zweitausend Silbermünzen zum Preis von je 50 Euro geprägt. Sie sollen auch online verfügbar sein, so Olivieri. Kurios: Ein Fehler bei der Jahreszahl des Pontifikats von Franziskus, von XII. zu X. war noch nachträglich korrigiert worden. 

Als er die Appelle des Papstes hörte, die Bomben in der Ukraine zu stoppen und den Flüchtlingen und denjenigen zu helfen, die durch die russische Aggression alles verloren haben, war der Leiter des Münzamts überzeugt, dass etwas Nützliches getan werden könnte, um der vom Krieg „gequälten ukrainischen Bevölkerung" zu helfen. Er berichtet Radio Vatikan: „Die Idee kam von Herzen: Als wir die schrecklichen Bilder vom 24. Februar sahen, hat sich wohl jeder von uns gefragt, ob er auf seine eigene kleine Art und Weise etwas tun kann, im Privaten oder sogar, wie in meinem Fall, wenn er einen Job hat, der es ihm erlaubt, etwas zu tun. Als wir auch die Worte des Papstes hörten, waren wir bei mehreren Gelegenheiten davon überzeugt, dass wir etwas tun können. So entstand die Idee, etwas Positives, etwas Nützliches, etwas Konkretes zu tun."

Vatikan-Münzamtleiter Mauro Olivieri
Vatikan-Münzamtleiter Mauro Olivieri

„Es ist das erste Mal, dass das vatikanische Münzamt eine Gedenkmünze prägt, um Geld für eine Wohltätigkeitsinitiative zu sammeln. Hoffen wir nur, dass nicht noch mehr gebraucht werden“

Das Motiv mit dem Namen „Frieden in der Ukraine" zeigt drei Menschen, die aus einer von Bomben zerstörten Stadt fliehen, darunter ein Kind mit einem Stofftier. Die Rückseite ziert eine Friedenstaube über dem Wappen von Papst Franziskus. 

Kein Zahlungsmittel

Auf die Frage, warum man eine Gedenkmünze und kein Zahlungsmittel hergestellt habe, antwortet der Leiter des Münzamtes: „Eine Gedenkmünze bietet dem Staat Vatikanstadt im Vergleich zu Kleingeld eine größere Flexibilität. Das numismatische Programm wird von den europäischen Behörden in Brüssel ein Jahr im Voraus genehmigt und ist, sagen wir mal, einzenmentiert, d.h. es ist sehr schwierig, in letzter Minute, im Laufe des Jahres, Änderungen vorzunehmen, wie in diesem Fall. Deshalb haben wir uns für eine Gedenkmünze entschieden. Zum einen, weil wir dadurch flexibler sind, zum anderen aber auch, weil wir so viele Gedenkmünzen herstellen können, wie wir wollen, die einzige Grenze ist die Marktnachfrage. Und wir werden so viele herstellen, wie der Markt aufnehmen kann, denn es handelt sich um eine Wohltätigkeitsinitiative. Je mehr wir also herstellen, desto mehr Geld wird dem Papst für Initiativen zugunsten der vom Krieg gebeutelten ukrainischen Bevölkerung gespendet."

„Je mehr wir also herstellen, desto mehr Geld wird dem Papst für Initiativen zugunsten der vom Krieg gebeutelten ukrainischen Bevölkerung gespendet“

Der gesamte Erlös, abzüglich der Kosten für die Herstellung der Gedenkmünze, wird an Papst Franziskus übergeben, der damit den vom Konflikt betroffenen Menschen helfen wird.

(vatican news/kap - mr/sst)

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11. Juni 2022, 13:19