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Kardinal Pietro Parolin in Kinshasa Kardinal Pietro Parolin in Kinshasa 

Parolin im Südsudan: „Das Land braucht Frieden“

Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat Kinshasa verlassen, um nach Juba zu reisen. Es ist die zweite Station seiner Afrikareise im Auftrag des Papstes. Gegenüber Radio Vatikan sagt Parolin, er hoffe, dass es bei den nächsten Wahlen im Jahr 2023 im Südsudan gelingen werde, „Frieden und Versöhnung“ zu besiegeln.

Mario Galgano und Salvatore Cernuzio (Korrespondent in Juba) - Vatikanstadt

Parolin sagt, dass er „mit frischen Ideen von seiner Erfahrung in der Demokratischen Republik Kongo“ abgereist sei. Nun beginnt der zweite Teil seiner Afrikareise im Auftrag des Papstes. Das Ziel ist Juba, die Hauptstadt des Südsudan, wo - so der Kardinal gegenüber unserem Korrespondenten, der ihn auf seiner Reise begleitet - die Hoffnung bestehe, zu einem dauerhaften Frieden beizutragen. Damit „die Fähigkeit zur Versöhnung gegeben ist“, brauche es Vereinbarungen, „um diese schmerzliche Seite zu schließen“. Er hoffe, dass dies noch vor den Parlamentswahlen im Jahr 2023 geschehe. Gegenüber Radio Vatikan sagt Parolin:

„Der Besuch in der Demokratischen Republik Kongo war ein sehr schöner, intensiver und positiver Moment. Zumindest zeigen die Eindrücke, dass der Besuch gerade dazu diente, der Bevölkerung und der Kirche, die mich mit großer Hoffnung erwarteten, die Präsenz und Zuneigung des Papstes zu vermitteln. Ich hoffe, dass sich all dies im Südsudan wiederholen kann.“

Zum Nachhören - was Kardinal Parolin sagte

Gewiss, so betonte Parolin, sei die Situation, vor allem die politische, im Südsudan sehr heikel. „Wir müssen also weiterhin, wie es der Heilige Stuhl immer getan hat, auf Frieden drängen, damit die Möglichkeit besteht, sich zu versöhnen und Vereinbarungen zu finden, um eine schmerzliche Seite zu schließen.“

Kardinal Parolin in Kinshasa
Kardinal Parolin in Kinshasa

Der Besuch der sudanesischen Führer in Santa Marta

Der Staatssekretär erinnerte an die Tagung in Santa Marta im April 2019, an der der Präsident des Südsudan, Salva Kiir Mayardit, und die designierten Vizepräsidenten Riek Machar und Rebecca Nyandeng De Mabio teilnahmen. Vor ihnen kniete der Papst am Ende der Tage des Gebets und der Konfrontation in einer noch nie dagewesenen Geste nieder, um ihre Füße zu küssen und Frieden für das Land zu erbitten. Wir, so Parolin weiter, „stellen uns in die gleiche Reihe wie der Papst, um diese Aufforderung, diese Ermahnung, dieses Gebet für den Frieden zu bekräftigen“.

Der Kardinalstaatssekretär verließ die kongolesische Hauptstadt Kinshasa am frühen Nachmittag des 4. Juli, nachdem er am frühen Morgen eine Messe mit der Gemeinschaft des diözesanen Hauptseminars gefeiert hatte. Dort begrüßte er die Ausbilder und Seminaristen, mit denen er einen Moment der Geschwisterlichkeit teilte, unterbrochen von verschiedenen Liedern. Der Kardinal trug sich auch in das Ehrenbuch ein und begab sich dann in die Apostolische Nuntiatur, die ihm während dieser drei Tage Gastfreundschaft gewährte. An die gesamte „Familie“ der Nuntiatur, die von Erzbischof Ettore Balestrero geleitet wird, richtete Parolin Worte des Dankes und der Ermutigung: „Sie arbeiten für den Papst, vergessen Sie das nicht.“ Der Kardinal bekräftigte einmal mehr den Wunsch des Papstes, so bald wie möglich dorthin zu reisen.

Das Programm in Juba

Auf der Tagesordnung in Juba steht am Nachmittag zunächst ein Treffen mit dem Präsidenten der Republik, Salva Kiir, und anschließend mit dem Ersten Vizepräsidenten, Riek Machar. Für den Abend ist ein Treffen mit den Bischöfen des Landes geplant. Am Mittwoch, 6. Juli, findet einer der wichtigsten Momente der Reise in den Südsudan statt: der Besuch des Lagers Bentiu, in dem die Vertriebenen unter schwierigen Bedingungen leben und die Wasser- und Hygieneversorgung schlecht ist. Kardinal Parolin wird für sie eine Messe feiern und anschließend mit UN-Vertretern und dem Gouverneur zusammentreffen. Am 7. Juli findet der Gottesdienst im John Garang Mausoleum Park statt, einer Gedenkstätte, die dem Führer der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung/Armee und ersten Vizepräsidenten des Sudan nach den Friedensabkommen gewidmet ist. Es ist derselbe Ort, an dem der Papst die Messe feiern sollte. Der Staatssekretär wird den Grundstein der neuen Apostolischen Nuntiatur in Juba segnen und mit Geistlichen und Ordensleuten zusammentreffen. Zum Abschluss seiner Reise wird der Kardinal die Katholische Universität und das Kinderzentrum in Usratuna besuchen, in der Angehörigen verschiedener Religionen zusammenarbeiten, um behinderte Kinder zu integrieren und ihre Familien auszubilden.

Am Nachmittag des 8. Juli wird der Kardinal die Rückreise nach Rom antreten, wo er am nächsten Tag eintreffen wird.

(vatican news)

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05. Juli 2022, 11:27