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Papst Franziskus und der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick im April 2022 Papst Franziskus und der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick im April 2022 

Papst nimmt Rücktritt des Bamberger Erzbischofs Schick an

Papst Franziskus hat den Rücktritt des Erzbischofs von Bamberg, Ludwig Schick, angenommen. Das gab der Vatikan diesen Dienstag bekannt. Mit Erreichen ihres 75. Lebensjahrs müssen Bischöfe dem Kirchenoberhaupt ihren Rücktritt anbieten. Schick, der im September 73 wurde, hatte unter Verweis auf sein Alter im September bereits sein Amt als Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz abgegeben.

Im Jahr 2006 war Schick Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz geworden, eine Art „Außenminister“ der katholischen Kirche in Deutschland.  Dieses Amt übte er 15 Jahre aus. Im Jahr 2021 kündigte Schick den Rücktritt „aus Altersgründen" an. Da er mit Vollendung seines 75. Lebensjahrs dem Papst seinen Rücktritt als Diözesanbischof anbieten müsse, könne er sich der stets für fünf Jahre vergebenen Aufgabe nicht mehr ungehindert widmen. Bei der DBK-Vollversammlung der Bischöfe im September 2022 wurde dann der Augsburger Bischof Bertram Meier neuer Vorsitzender der Kommission. 

Zum Nachhören - zum Rücktritt von Erzbischof Schick

Erzbischof von Bamberg war Schick seit 2002. Zu seinem 63. Geburtstag erklärte er dort: „Ich bin gerne hier und möchte meine Aufgabe erfüllen, solange mir der liebe Gott Zeit lässt.“

Herausforderungen einem Jüngeren überlassen

Als Begründung für sein Rücktrittsgesuch hatte Schick in einem Brief an die Gläubigen seines Erzbistums selbst angegeben, er wolle bevorstehende wichtige Entscheidungen und Weichenstellungen einem jüngeren Nachfolger überlassen. Dies habe er auch dem Papst persnlich erläutert, betonte Schick. Er nannte als anstehende Herausforderungen unter anderem anstehende wichtige Personalentscheidungen, aber auch die Umsetzung der Beschlüsse des Synodalen Weges und des Synodalen Prozesses im Erzbistum. 

Würdigung durch Bätzing

In einer Reaktion auf den Rücktritt seines Amtsbruders würdigte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, das „vielfältige und langjährige Wirken von Erzbischof Schick“. Seinen Rücktritt habe er in einer mehr als turbulenten Zeit eingereicht: „Du schaust auf eine lange und bewegte Zeit zurück. Fast ein Vierteljahrhundert warst Du Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz und hast Dich engagiert eingebracht, Debatten wesentlich mitgeprägt und warst unsere sichere Instanz in allen Fragen des kirchlichen Rechts.“ Mit Sachverstand und hintergründigem Humor, Präzision und der mutigen Nachfrage, mit Ideen und Perspektiven habe Erzbischof Schick die Bischofskonferenz bereichert. Ausdrücklich dankte Bischof Bätzing dem scheidenden Erzbischof von Bamberg, dass er den Synodalen Weg mitgegangen sei und sich viele seiner Aspekte zu eigen gemacht habe.

Gleichzeitig würdigte er die langjährige Arbeit Schicks als Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz: „Du bist dahin gegangen, wo sonst niemand hinreist: in Krisengebiete der Welt, an Orte, wo das Elend zum Greifen nahe ist. In entlegensten Gegenden, wo kaum ein Besucher hinkommt, warst Du zu Hause. Kein Weg war Dir zu weit, kein Land zu gefährlich und kein Schlafmangel zu viel.“ Mit „ausgestreckten Händen“ sei er auf die Menschen zugegangen, habe ihnen die „Solidarität aus Deutschland“ vermittelt, ein offenes Ohr für die Belange von bedrängten Menschen gehabt und seinen Beitrag zum Frieden geleistet, unterstrich Bätzing. Mit Blick auf die Situation verfolgter Christen sei es Schick zu verdanken, dass die Verantwortung für sie „lebendig ist in unserer Kirche“.

Schicks Predigt zu Allerheiligen

Zu Allerheiligen hielt Erzbischof Schick diesen Dienstag eine Predigt zum Abschluss der Wallfahrt im Marienwallfahrtsort Kevelaer. Er   rief dabei dazu auf, der Gottesmutter Maria alles anzuvertrauen, was betrübt und traurig macht. „Das sind unsere persönlichen Nöte, Krankheiten und Leiden, Sorgen und Ängste, Enttäuschungen und der Seelenschmerz, aber auch die furchtbaren Kriege und die Sorge um die Zukunft der Welt“, sagte Schick beim Gottesdienst im niederrheinischen Wallfahrtsort Kevelaer. Dort wird Maria als „Mutter der Betrübten“ verehrt. „Wenn wir Maria ehren, spüren wir die Hilfe der Gottesmutter, die die Betrübten tröstet und den Trauernden Hoffnung gibt“, so Schick.

Mehr zur Person

Ludwig Schick wurde am 22. September 1949 in Marburg geboren. Seine philosophisch-theologischen Studien absolvierte er in Fulda und Würzburg. 1975 wurde er in Fulda zum Priester geweiht und war dann Kaplan in Neuhof (Kreis Fulda). Fünf Jahre später promovierte er an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Von 1981 an lehrte Schick in Fulda und in Marburg Kirchenrecht, von 1985 bis 2002 war er Lehrstuhlinhaber für Kirchenrecht an der Theologischen Fakultät Fulda.

1987 wurde Schick ins Domkapitel von Fulda berufen, drei Jahre später folgte die Ernennung zum stellvertretenden Generalvikar. Bischof Johannes Dyba ernannte Schick 1995 zum Generalvikar des Bistums Fulda. Es folgte 1998 die Ernennung zum Weihbischof von Fulda durch Papst Johannes Paul II. 2002 wurde er zum Erzbischof von Bamberg ernannt. Im Jahr 2006 wurde Schick Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, eine Art „Außenminister“ der katholischen Kirche in Deutschland. Dieses Amt übte er 15 Jahre aus. Im Jahr 2021 kündigte Schick den Rücktritt von diesem Amt „aus Altersgründen" an. Da er mit Vollendung seines 75. Lebensjahrs dem Papst seinen Rücktritt als Diözesanbischof anbieten müsse, könne er sich der stets für fünf Jahre vergebenen Aufgabe nicht mehr ungehindert widmen. Bei der DBK-Vollversammlung der Bischöfe im September 2022 wurde dann der Augsburger Bischof Bertram Meier neuer Vorsitzender der Kommission. 

(vatican news/erzbistum bamberg - sst)

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01. November 2022, 12:06