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Diakonatsweihe in S. Anselmo: Abtprimas Gregory Polan, Kardinal Kurt Koch, Fr. Anselm Demattio, Abt Ambros Ebhart Diakonatsweihe in S. Anselmo: Abtprimas Gregory Polan, Kardinal Kurt Koch, Fr. Anselm Demattio, Abt Ambros Ebhart 

Kardinal Koch: „Diakon ist nicht einfach geweihter Sozialarbeiter"

Kardinal Kurt Koch, Ökumene-Verantwortlicher der Kurie, hält nichts von einer verengten Vorstellung des Diakonats. Der Diakon sei „nicht einfach ein geweihter Sozialarbeiter“, sagte Koch am Samstag bei einer Diakonenweihe in Rom. Zugleich verwies er auf die diakonale Grunddimension jedes Weiheamtes: „Selbst ein Papst, der nicht Diakon wäre, wäre kein rechter Papst mehr.“

Der spezifische Ort des Diakons sei in der Liturgie der Kirche die Verkündigung des Evangeliums, so Kardinal Koch in seiner auf Italienisch gehaltenen Predigt in S. Anselmo. „Dabei handelt es sich nicht um eine zufällige und rein äußerliche Rollenzuteilung in dem oberflächlichen Sinn, dass im Gottesdienst jeder etwas zu tun hat. Dieser Ort macht vielmehr sichtbar, was die Kernmitte jeder Sendung ausmacht, die mit der Diakonatsweihe übernommen wird: Der Diakon ist berufen, Evangelist zu sein und als solcher zu wirken.“ So stehe der Diakon „ganz im Dienst der Caritas und der Barmherzigkeit, indem er die Liebe Christi in die Situationen von Not und Leid unserer Welt hinein bringt.“ Er müsse die Liebe, wie sie Jesus verschenkt hat, „leibhaftig leben im Dienst an den schwachen, armen und leidenden Menschen.“

Kardinal Koch betonte, der Diakon schreibe der Kirche ins Stammbuch, „dass Glauben und Leben, Gottesdienst und Menschendienst unlösbar zusammen gehören“. Mit den eucharistischen Gaben lege der Diakon auch die Sorgen der Menschen und die Nöte der heutigen Welt auf den Altar. „Und von der eucharistischen Gegenwart Jesu Christi verwandelt und gestärkt, bringt er sie vom eucharistischen Altar aus Liebe zu den Menschen.“ Koch bezeichnete den Diakon in diesem Sinne als Brückenbauer (Pontifex) zwischen dem Glauben und dem alltäglichen Leben. Vom liturgischen Dienst her werde deutlich, dass „der Diakon nicht einfach ein geweihter Sozialarbeiter sein kann“.

„Ein Bischof, der nicht Diakon bliebe, wäre kein katholischer Bischof mehr. Uns selbst ein Papst, der nicht Diakon wäre, wäre kein rechter Papst mehr“

In seiner Predigt verwies der Kurienkardinal abschließend auf die diakonale Grunddimension des kirchlichen Amtes. Der Diakonat sei nicht einfach eine Durchgangsstufe zum Priestertum, „sondern der bleibende Gehalt des Priestertums selbst“. Mit deutlichen Worten fuhr Kurt Koch fort: „Denn ein Priester, der aufhören würde, Diakon zu sein, würde auch seinen priesterlichen Dienst nicht mehr gemäß seiner Weihe erfüllen. Ein Bischof, der nicht Diakon bliebe, wäre kein katholischer Bischof mehr. Und selbst ein Papst, der nicht Diakon wäre, wäre kein rechter Papst mehr. Der geweihte Diakon ruft der ganzen Kirche in Erinnerung, dass Diakonat eine Dimension jedes geweihten Amtes ist, und zwar deshalb, weil der Herr selbst Diakon geworden ist und uns als Diakon in der heiligen Eucharistie immer wieder neu begegnet und sich schenkt.“

Die Predigt hielt Kardinal Koch bei der Diakonatsweihe von Frater Demattio OSB aus dem österreichischen Benediktinerstift Kremsmünster, der an der Päpstlichen Benediktinerhochschule in Rom studiert. Zur Weihe gekommen war der Abt von Kremsmünster, Ambros Ebhart, auch der Abtprimas der Benediktiner, Gregory Polan, war anwesend.

(pm/vatican news – gs)

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19. Dezember 2022, 11:30